Menschenrechtler fordern Stopp der Umsiedlung von Rohingya

Menschenrechtler fordern Stopp der Umsiedlung von Rohingya

Göttingen (epd). Die Gesellschaft für bedrohte Völker fordert den sofortigen Stopp der Umsiedlung von Rohingya-Flüchtlingen in Bangladesch auf die abgelegene Insel Bhasan Char im Golf von Bengalen. Die EU und Deutschland seien aufgerufen, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die Rückkehr der Flüchtlinge in ihre Heimatorte in Myanmar durchzusetzen, erklärte die Organisation am Sonntag. Die Zwangsumsiedlung komme der minderheitenfeindlichen Politik der Regierung Myanmars entgegen, warnte Referentin Jasna Causevic.

Die Behörden in Bangladesch planen die Umsiedlung von bis zu 100.000 Rohingya aus den überfüllten Camps in Cox's Bazar auf die Insel. In den grenznahen Lagern harren laut UN-Angaben etwa 860.000 Flüchtlinge aus, um sich vor der Verfolgung durch das Militär in Myanmar zu schützen.

Zusammen mit dem European Rohingya Council (ERC) fordert die Gesellschaft für bedrohte Völker außerdem, dass die internationale Gemeinschaft Bangladesch bei der Versorgung der Geflüchteten unterstützt. Es brauche zudem Druck auf die Regierung Myanmars, damit diese die versprochenen demokratischen Reformen umsetze und eine Rückkehr der Geflüchteten ermögliche.

Die Insel Bhasan Char vor der Küste von Bangladesch ist eine unwirtliche und isolierte Insel, die vor allem während der Monsunzeit nur eingeschränkt bewohnbar ist. Die Lebensbedingungen gelten als erbärmlich. Die Verlegung in Transitzentren sei bereits am 1. Dezember angelaufen. Von diesen Zwischenstationen sollten zunächst 2.500 Rohingya in diesen Tagen weiterverlegt werden.