Trotz Corona: Seemannsmissionen beschenken Seeleute

Geschenke von der Seemannsmission
©Getty Images/iStockphoto/Liia Galimzianova
Viele der Seeleute kommen wegen der Hygieneregeln derzeit kaum von Bord, geschweige denn zu ihren Familien und freuen sich über Geschenkpakete der Seemannsmission.
Trotz Corona: Seemannsmissionen beschenken Seeleute
Trotz Corona-Pandemie überreichen in diesen Tagen Seemannsmissionen auf der ganzen Welt Weihnachtsgeschenke an die Mannschaften auf Frachtschiffen. Viele der Seeleute kommen wegen der Hygieneregeln derzeit kaum von Bord, geschweige denn zu ihren Familien.

"Monatelang Schufterei an Bord und kein Land in Sicht - so geht es in Corona-Zeiten Tausenden Seeleuten", sagte Seemannsdiakon Martin Struwe in Cuxhaven bei Hamburg. Deshalb würden jetzt in der Adventszeit unter Berücksichtigung aller Hygienevorschriften kleine Päckchen überreicht. Das geschehe nicht nur, um ihnen eine kleine Freude zu machen, sondern auch, um zu zeigen, dass man an Land an sie denke.

"Unbemerkt von der Öffentlichkeit haben die Arbeiter auf See in der Pandemie den globalen Warenverkehr aufrecht erhalten, ihr Landgang fiel angesichts der Quarantäne-Bestimmungen fast überall aus". erläuterte Struwe.

800 bis 900 Geschenktüten

Flüge in die Heimat seien meist unmöglich gewesen, alle Verbindungen gekappt. Immer wieder träfen die Mitarbeiter der Mission auf Besatzungen, die seit über zwölf Monaten an Bord seien. Weihnachten zu Hause mit der Familie bleibe für alle Seeleute, die gerade an Bord seien, ein Traum. "Da ist es doch mehr als angemessen, gerade in diesen Tagen die Seeleute im Blick zu haben", meinte Struwe.

Alleine in Cuxhaven wollen er und sein Team zwischen 800 und 900 Geschenktüten an den Seemann- oder die Seefrau bringen. Cuxhaven gehört zu einem Netzwerk von mehr als 30 Stationen der evangelischen Deutschen Seemannsmission im In- und Ausland. Sie haben im vergangenen Jahr Zehntausende von Weihnachtstüten gepackt, um Crew-Mitglieder an Bord zu beschenken.

Hunderte Haupt- und Ehrenamtliche leisten im Auftrag der Deutschen Seemannsmission auf Schiffen, in Seemannsclubs und in Seemannsheimen auf mehreren Kontinenten Seelsorge und Sozialarbeit an Seeleuten aus aller Welt. Sie arbeiten eng mit anderen christlichen Seemannsmissionen und Organisationen wie der Internationalen Transportarbeiter-Gewerkschaft ITF zusammen. Gemeinsam setzen sie sich dafür ein, die oft von Stress, kurzen Liegezeiten und den aktuellen Corona-Einschränkungen bestimmten Lebens- und Arbeitsverhältnisse an Bord zu verbessern.