Frauenrechtlerinnen protestieren gegen Zwangs- und Frühehen

Frauenrechtlerinnen protestieren gegen Zwangs- und Frühehen

Berlin (epd). Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen hat die Frauenrechtsorganisation "Terre des Femmes" am Mittwoch vor dem Brandenburger Tor in Berlin mit einer Fahnenaktion gegen Zwangsverheiratungen und Frühehen demonstriert. Zudem startete die Organisation die Social-Media-Kampagne "#meinherzgehörtmir", um über Zwangs- und Frühehen zu informieren.

"Terre des Femmes" forderte, die Präventionsarbeit in Schulen und die Arbeit der Jugendämter auszubauen. Fälle von Früh- und Zwangsehen sollten besser erfasst und regelmäßig veröffentlicht werden. "Verheiratete Minderjährige müssen bereits bei der Einreise an die zuständige Behörde gemeldet werden, deswegen fordern wir eine Meldepflicht der Ausländerbehörde", sagte die Bundesgeschäftsführerin Christa Stolle bei der Fahnenaktion. Die Frauenrechtsorganisation hisst am Tag gegen Gewalt an Frauen jedes Jahr weltweit an zentralen Orten die von der Organisation selbst entwickelte blaue Fahne mit der gelb-roten Aufschrift "Frei leben - ohne Gewalt".

Nach Angaben von "Terre des Femmes" gab es in den vergangenen drei Jahren 1.232 Frühehen in Deutschland. Die meisten Früh- und Zwangsverheiratungen würden im Rahmen von religiösen und traditionellen Zeremonien stattfinden.