Kongolesische Rebellenführer wegen Kriegsverbrechen verurteilt

Kongolesische Rebellenführer wegen Kriegsverbrechen verurteilt

Frankfurt a.M., Kinshasa (epd). Im Kongo sind drei hochrangige Rebellenführer unter anderem wegen Mordes, Vergewaltigung und des Einsatzes von Kindersoldaten zu hohen Haftstrafen verurteilt worden. Der Anführer der NDC-Miliz, Ntabo Ntaberi, und sein Stellvertreter müssen wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit lebenslang in Haft, wie der französische Auslandssender RFI am Dienstag berichtete. Ein dritter Angeklagter erhielt eine Strafe von 15 Jahren Gefängnis.

Das Militärtribunal in der Provinzhauptstadt Goma sah es als erwiesen an, dass die Männer für Dutzende Überfälle in der ostkongolesischen Region Walikale in der Provinz Nord-Kivu verantwortlich waren. Dabei wurden dem Urteil zufolge zwischen 2010 und 2014 mehrere Dörfer angegriffen und geplündert. Hunderte Menschen wurden getötet, Frauen vergewaltigt und als Sexsklavinnen verschleppt, und Kinder für die Kämpfe rekrutiert. Ein vierter Angeklagter, der selbst als Kindersoldat zur Miliz kam, wurde am Montag freigesprochen.

Die NDC behauptet, die lokale Bevölkerung zu beschützen und kämpft gegen die kongolesische Regierungsarmee und andere Milizen unter anderem um den Zugang zu Minen im Ostkongo. Ihr Anführer Ntaberi, der auch unter dem Namen Sheka bekannt ist, galt als einer der berüchtigtsten Milizenführer in der Region. Er hatte sich 2017 Truppen der UN-Stabilisierungsmission Monusco gestellt.

Im Osten der Demokratischen Republik Kongo herrscht seit über 20 Jahren ein blutiger Konflikt zwischen verschiedenen Rebellengruppen und Regierungstruppen. Die Kämpfe entzünden sich häufig an Konflikten über die Kontrolle von Rohstoffvorkommen in der Region.