45 Tote bei Protesten in Uganda

45 Tote bei Protesten in Uganda

Frankfurt a.M., Kampala (epd). Nach tagelangen Protesten gegen die Festnahme von Oppositionspolitikern in Uganda steigt die Zahl der Todesopfer weiter. 45 Personen seien bei Ausschreitungen in der vergangenen Woche getötet worden, teilte die Polizei am Montag auf Twitter mit. Auslöser der Unruhen war die Festnahme des Präsidentschaftskandidaten Bobi Wine am 18. November. Am Freitag wurde der 36-Jährige gegen Kaution freigelassen.

Wine war festgenommen worden, weil mehr als 200 Personen an einer seiner Wahlveranstaltungen teilgenommen hatten. Damit hat er laut Anklage gegen Corona-Beschränkungen verstoßen. Der Oppositionspolitiker und Präsidentschaftskandidat Patrick Amuriat war ebenfalls von der Polizei festgesetzt worden. Wines Festnahme hatte landesweite Proteste ausgelöst. In der Hauptstadt Kampala gingen Sicherheitskräfte mit Tränengas und scharfer Munition gegen Demonstranten vor. Dabei wurden mindestens 350 Personen festgenommen.

Wine ist ein Parlamentsabgeordneter und Musiker, der mit bürgerlichem Namen Robert Kyagulanyi heißt. Er gilt als einer der stärksten Herausforderer von Präsident Yoweri Museveni (76), der sich am 14. Januar zur Wiederwahl stellen will. Museveni hatte am Freitag erklärt, er werde nicht zulassen, dass Personen, die für Unruhe sorgen, unbehelligt davonkommen. Museveni ist seit 1986 in dem ostafrikanischen Land an der Macht und steht wegen seines zunehmend autokratischen Regierungsstils und des harten Vorgehens gegen Oppositionelle in der Kritik.