Umweltbundesamt fordert von Online-Händlern Müllvermeidung

Umweltbundesamt fordert von Online-Händlern Müllvermeidung

Dessau-Roßlau (epd). Das Umweltbundesamt (UBA) fordert von Online-Händlern mehr Anstrengungen zur Müllvermeidung. Online-Plattformen sollten prüfen, ob sich die Verkäufer an die Pflicht zur Registrierung im Verpackungsregister halten, erklärte UBA-Präsident Dirk Messner am Mittwoch in Dessau-Roßlau. Dies müsse auch gesetzlich festgeschrieben werden.

Seit dem 1. Januar 2019 besteht eine Registrierpflicht für Hersteller von Verpackungen, die beim privaten Endverbraucher als Abfall anfallen. Die Hersteller werden dann an den Kosten der Müll-Sammlung und Verwertung beteiligt. Bislang haben sich nach Angaben des Umweltbundesamtes knapp 200.000 Unternehmen im Register eingetragen, das sei ein Zuwachs von gut 17 Prozent gegenüber 2019.

Potenziale zur Verpackungsvermeidung bieten aus Sicht des Bundesamtes im Online-Handel Mehrweg-Versandverpackungen. Hier gehe der Trend generell aber genau in die falsche Richtung. So sinke bei den Getränken der Mehrweganteil. Um die nötige Akzeptanz zu erreichen, sollten Mehrweg-Versandverpackungen nach dem digitalen Einkauf von der Kundschaft kostenlos zurückgeschickt werden können, schlug das Umweltbundesamt vor.

Wo Mehrweg keine Option sei, sollten die Verpackungen nicht nur materialsparend gestaltet sein, sondern auch Rezyklate enthalten. Verpackungen aus recycelten Verpackungsabfällen aus der gelben Tonne als Regel sei das Ziel. "Nur so können wir Kreisläufe schließen und den Bedarf an Rohstoffen reduzieren", erklärte Messner. Dem Märchen, es werde sowieso alles verbrannt, was in gelber Tonne oder gelbem Sack lande, könne er in aller Deutlichkeit widersprechen.