Studie: Kaum Abgrenzungen im Homeoffice

Studie: Kaum Abgrenzungen im Homeoffice

Hamburg, Chemnitz (epd). Mehr als jeder vierte Deutsche empfindet die Vermischung von Arbeit und Privatleben durch das Arbeiten zu Hause als belastend. Das ist das Ergebnis einer Studie der Technischen Universität Chemnitz im Auftrag der Techniker Krankenkasse. Rund 60 Prozent der Befragten gaben an, dass im Homeoffice "die Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben verschwimmen", wie die Krankenkasse am Mittwoch in Hamburg mitteilte.

Zwar könnten wichtige wirtschaftliche Prozesse durch Homeoffice aufrecht erhalten werden, doch habe diese Arbeit auch Nachteile. Über einen längeren Zeitraum betrachtet falle auf, "dass sich besonders berufstätige Frauen im Homeoffice mit kleinen Kindern von der Doppelbelastung erschöpft fühlen", sagte Studienleiter Bertolt Meyer von der TU Chemnitz. Frauen seien zudem häufiger von einem Burn-out betroffen als Männer.

Eine wichtige Voraussetzung für das Arbeiten zu Hause ist der Studie zufolge das Vertrauen zwischen Mitarbeitern und Arbeitgebern: "Das sorgt für Motivation", so Sai-Lila Rees vom Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG). Neben einer arbeitsgerechten Ausstattung auch im privaten Büro, trage regelmäßiger Austausch mit Kollegen zu einem "erfolgreichen und gesunden Homeoffice" bei. Dabei gelte es auch, auf regelmäßige Pausen und einen pünktlichen Feierabend zu achten.

Für die Studie befragte die TU Chemnitz im Frühjahr 2020 bundesweit insgesamt mehr als 2.900 Berufstätige per Online-Fragebogen zu ihrer Arbeitssituation und psychischen Befindlichkeit.