Minister Gerd Müller strebt Spitzenposten bei UN-Organisation an

Minister Gerd Müller strebt Spitzenposten bei UN-Organisation an
Im September hatte Entwicklungsminister Gerd Müller seinen Rückzug aus der Bundespolitik zum Ende der Wahlperiode angekündigt. Jetzt hat die Bundesregierung ihn für einen UN-Spitzenposten benannt.

Berlin (epd). Die Bundesregierung hat Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) als deutschen Kandidaten für die Leitung der UN-Organisation für industrielle Entwicklung (Unido) benannt. Wie die Pressestelle des Ministeriums am Freitag in Berlin mitteilte, gibt es weitere Bewerber für die Wahl im November 2021. Der 65-jährige CSU-Politiker hatte im September seinen Rückzug aus der Bundespolitik zum Ende der Wahlperiode im kommenden Jahr angekündigt.

"Die Unido ist ein wichtiger Partner Deutschlands für globale Entwicklung", sagte Müller der "Augsburger Allgemeinen" (Samstag). Es sei ehrenvoll, als offizieller Kandidat Deutschlands für die UN-Organisation vorgeschlagen zu werden. Es gebe aber weitere starke Bewerber. "Der Bewerbungsprozess läuft jetzt, ist offen und transparent", sagte der Minister.

Die Unido mit Sitz in Wien mit 170 Mitgliedsstaaten ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Ihr Hauptziel ist es laut Satzung, "die industrielle Entwicklung in den Entwicklungsländern zu fördern und zu beschleunigen, um zur Schaffung einer neuen Weltwirtschaftsordnung beizutragen". An der Spitze der Unido steht seit 2013 der Chinese Li Yong.

Müller verfüge über langjährige Erfahrung in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit und wirtschaftlichen Entwicklung, erklärte sein Ministerium. Seit 2013 habe er sich als Minister für die Zusammenarbeit mit Afrika, für eine Welt ohne Hunger und den internationalen Klimaschutz und die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft eingesetzt. Von 2005 bis 2013 habe er als Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium zu den Schwerpunkten Welternährung und internationale Agrarentwicklungsprojekte gearbeitet.

Müller will sich im nächsten Jahr nicht erneut für ein Direktmandat im Bundestag bewerben und nach mehr als sieben Jahren im Amt als Entwicklungsminister ausscheiden. Der CSU-Politiker aus dem Allgäu gehört dem Bundestag seit 1994 als direkt gewählter Abgeordneter für den Wahlkreis Kempten, Oberallgäu und Lindau an.