Studie: Corona für Schwangere und ihre Embryos selten gefährlich

Studie: Corona für Schwangere und ihre Embryos selten gefährlich

Kiel, Dresden (epd). Das Coronavirus ist ersten Erkenntnissen zufolge für die meisten schwangeren Frauen und ihre Embryos nicht gefährlich. Das hat eine bundesweite Studie ergeben, bei der Wissenschaftler der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin 247 an Covid-19 erkrankte Schwangere aus 65 Kliniken in Deutschland untersuchten. "Die meisten schwangeren Frauen haben einen günstigen Verlauf", sagte Ulrich Pecks vom Universitätsklinikums Schleswig-Holstein am Mittwoch in Kiel, der die noch laufende Studie gemeinsam mit Mario Rüdiger vom Universitätsklinikum Dresden koordiniert. Auffällig sei aber, dass Babys von erkrankten Schwangeren häufig zu früh geboren werden.

Trotz der in der Regel günstigen Krankheitsverläufe sei die Erkrankung ernst zu nehmen, sagte Pecks. "COVID-19 stellt gerade in der Schwangerschaft eine Herausforderung dar, da Behandlungsmöglichkeiten eingeschränkt sind." 14 Frauen wurden intensivmedizinisch betreut. Zwischenzeitlich haben 185 und damit drei Viertel der Schwangeren entbunden, die meisten auf natürlichem Weg. 75 Frauen (41 Prozent) hatten einen Kaiserschnitt. Damit war eine Kaiserschnittentbindung in der untersuchten Gruppe häufiger als im bundesweiten Durchschnitt.

25 Kinder (knapp 14 Prozent) wurden im Rahmen der Studie zu früh und vor der 38. Schwangerschaftswoche geboren. Zwei Prozent der Neugeborenen wurden positiv auf den Coronavirus getestet. In den meisten Fällen geht eine Infektion des Neugeborenen nur mit minimalen Krankheitssymptomen einher. "Das sind relativ beruhigende Zahlen", sagte Rüdiger. Wichtig sei allerdings, dass die Mütter ihre Neugeborenen nach der Geburt nicht anstecken.

Während der Schwangerschaft selbst gaben mehr als 36 Prozent der untersuchten Frauen an, symptomfrei zu sein. Bei 37,7 Prozent trat Husten auf, bei 33,6 Prozent ein allgemeines Krankheitsgefühl mit Schüttelfrost. Von einer vermehrten Abgeschlagenheit und Müdigkeit wurde in 27,5 Prozent der Fälle berichtet. Eine von vier Betroffenen bemerkte Geschmacks- oder Geruchsstörungen. Eher selten traten Übelkeit oder Schwindel auf.