Erzbistum rechnet mit deutlichem Minus bei Kirchensteuereinnahmen

Erzbistum rechnet mit deutlichem Minus bei Kirchensteuereinnahmen

München (epd). Die Corona-Pandemie hat deutliche Spuren auch in den Finanzen des Münchner Erzbistums hinterlassen. Der Rückgang der Kirchensteuer werde zwar in diesem Jahr noch nicht so hoch ausfallen wie ursprünglich befürchtet, "aber doch erheblich sein", sagte Generalvikar Christoph Klingan am Freitag bei der Finanzpressekonferenz in München laut Mitteilung. Die Erzdiözese müsse derzeit davon ausgehen, dass die im Haushalt vorgesehenen Erträge aus der Kirchensteuer in Höhe von 640 Millionen Euro nicht erreicht werden können. Man rechne hier mit einem Minus zwischen vier und fünf Prozent gegenüber der Planung.

Die ursprüngliche Planung für 2020 fand im Dezember 2019 statt - also vor dem Beginn der Corona-Pandemie. Damals rechnete das Erzbistum mit 839 Millionen Euro an Erträgen und 872 Millionen Euro an Aufwendungen. Die Pandemie stelle aber nicht nur in finanzieller Hinsicht, sondern auch mit Blick "auf unsere Arbeit" einen großen Einschnitt dar, betonte Klingan. So sei eine speziell ausgerüstete pastorale Einsatzgruppe eingerichtet worden, die Menschen auch in der Quarantäne, in Heimen und Krankenhäusern Zuspruch und Trost spendeten. Außerdem hätten digitale Angebote wie Gottesdienst-Streams einen besonderen Schub erlebt.

Vorgestellt wurde auch die Gewinn- und Verlustrechnung 2019: Die gesamten Erträge betrugen 887 Millionen Euro, davon entfielen 665 Millionen Euro auf die Kirchensteuer. Weitere 124 Millionen Euro flossen dem Erzbistum als öffentliche Zuschüsse zu, von denen etwa der Betrieb von Schulen sowie der Religionsunterricht an staatlichen Schulen finanziert wird. Demgegenüber betrugen die Aufwendungen 813 Millionen Euro; der größte Aufwandsposten mit knapp 330 Millionen Euro sind dabei die Personalkosten. Das Jahresergebnis liegt bei 93 Millionen Euro. Die Bilanzsumme des Erzbistums beträgt den Angaben zufolge rund 3,6 Milliarden Euro. Sie hat sich zum 31. Dezember 2019 gegenüber dem Vorjahr um 114 Millionen Euro erhöht.