China und Vatikan verlängern Abkommen über Bischofsernennungen

China und Vatikan verlängern Abkommen über Bischofsernennungen

Rom (epd). China und der Vatikan haben ein vor zwei Jahren geschlossenes Abkommen über die Ernennung katholischer Bischofe für weitere zwei Jahre verlängert. Der Beginn der Umsetzung der Übereinkunft sei "bezüglich der betreffenden Materie dank guter Kommunikation und Zusammenarbeit positiv", betonte der Vatikan am Donnerstag. Der Heilige Stuhl wolle den "offenen und konstruktiven Dialog" für das Wohl der katholischen Kirche und des chinesischen Volks fortsetzen.

Das Abkommen, dessen Details bis heute geheim sind, beendete einen jahrzehntelangen Konflikt über die Ernennung katholischer Bischöfe in China. Die staatlich kontrollierte Kirche ernannte zuvor von Rom nicht anerkannte Bischöfe. Vom Papst eingesetzte Bischöfe erkannten die staatlichen Behörden nicht an. Der Vatikan hatte das Abkommen im Streben nach einer Annäherung an China und einer Vereinigung der staatlich kontrollierten und der Untergrundkirche in China ausgehandelt.

Wegen mangelnder Achtung der Religionsfreiheit in der Volksrepublik ist das Abkommen umstritten. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin verteidigte die Übereinkunft mit dem Argument, diese gelte nur probehalber. Eine Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen sei nicht Gegenstand der Vereinbarung. China macht ein Ende der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Taiwan zur Vorbedingung für diesen vom Vatikan seit langem angestrebten Schritt.