Deutschland verspricht 100 Million Euro für Hilfseinsatz im Sahel

Deutschland verspricht 100 Million Euro für Hilfseinsatz im Sahel

Frankfurt a.M., New York (epd). Deutschland will mit einem Beitrag von 100 Millionen Euro die humanitäre Krise in Westafrika lindern helfen. Außenminister Heiko Maas (SPD) versprach auf einer virtuellen Geberkonferenz am Dienstag, wegen der sich zuspitzenden Lage die Länder Mali, Burkina Faso und Niger mit zusätzlicher Nothilfe zu unterstützen. Laut den Vereinten Nationen sind in der Sahelzone rund 13 Millionen Menschen dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Maas sagte, die Lage für viele Menschen im Sahel sei ernst und die Situation spitze sich schnell zu. UN-Generalsekretär António Guterres erklärte, die Abwärtsspirale aus Gewalt und Hunger müsse beendet werden. Im vergangenen Jahr habe sich die Zahl der Menschen, die von akutem Hunger betroffen seien, verdreifacht und liege inzwischen bei 7,4 Millionen. Die Zahl der Vertriebenen habe sich auf 1,5 Millionen erhöht. Das seien rund zwanzig Mal so viele als vor zwei Jahren.

Mehrere Staaten versprachen, Geld für Nahrung, Wasser, Unterkünfte und Medikamente in Mali, Burkina Faso und Niger zur Verfügung zu stellen. Etwa 2,4 Milliarden US-Dollar sind laut den UN in diesem und nächstem Jahr nötig, um die humanitäre Krise zu lindern.

Die virtuelle Konferenz zur Sahelzone wurde gemeinsam von Dänemark, Deutschland, der EU und den Vereinten Nationen ausgerichtet. In der Region terrorisieren islamistische Milizen und kriminelle Banden die Bevölkerung. Die Corona-Pandemie verschlimmert die humanitäre Lage zusätzlich.