Berlin (epd). Nach wochenlangem Streit um eine Studie zu Rassismus in den Sicherheitsbehörden will Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) nun den Polizeialltag und die daraus folgenden Probleme untersuchen lassen. Der Minister sagte am Dienstag in Berlin, dass dabei die zunehmende Gewalt gegen Polizeibeamten eine Rolle spiele wie auch die Null-Toleranz-Linie der Behörden in Bezug auf Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus.
Es werde aber keine Studie geben, die sich "mit Unterstellungen und Vorwürfen gegen die Polizei" richte, sagte Seehofer. Denn die überwältigende Mehrheit der Polizisten stehe zur Verfassung.
Seit der Aufdeckung von Polizei-Chatgruppen, in denen rechtsextreme Inhalte geteilt wurden, wird über das Ausmaß extremistischer Positionen in den Reihen der Polizei diskutiert. Teil der Diskussion ist die Forderung nach einer Studie zu dem Thema, die unter anderem Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) verlangt, Bundesinnenminister Seehofer aber ablehnt.