Berlin (epd). Wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen verlegt die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz ihre Herbsttagung ins Internet. Das Kirchenparlament werde erstmals digital und zudem verkürzt vom 21. bis 23. Oktober tagen, teilte die Landeskirche am Donnerstag in Berlin mit. Zunächst war auch der 24. Oktober als Sitzungstag vorgesehen. Themen der Online-Synode sind unter anderem der Klimaschutz und der Schutz vor sexualisierter Gewalt sowie die Finanzlage in Corona-Zeiten.
"Wir haben uns mit dieser Entscheidung wahrlich gequält", erklärte die Vorsitzende der Synode, Präses Sigrun Neuwerth: "Aber mit steigenden Infektionszahlen können und wollen wir eine Präsenzveranstaltung mit über 100 Teilnehmenden, von denen etlichen zudem längere Fahrten zugemutet würden, nicht mehr verantworten."
Die Herbsttagung der Synode sollte ursprünglich ohne Gäste in einem Hotel am Berliner Alexanderplatz unter strengen Hygieneauflagen stattfinden. Am üblichen Tagungsort in der Bartholomäuskirche in Berlin-Friedrichshain wären die Räumlichkeiten dafür zu klein gewesen. Die technische Machbarkeit einer digitalen Synodentagung sei am vergangenen Samstag bei einer Probe mit mehr als 70 Teilnehmenden erfolgreich getestet worden, hieß es.
Die Frühjahrstagung im April war wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt worden. Bischof Christian Stäblein wird nun seine erste Bischofswort-Rede an die Synode erst bei der Herbsttagung und zudem digital halten. Die 114 Kirchenparlamentarier vertreten rund 900.000 evangelische Christen in Berlin, Brandenburg und Ostsachsen.