Freiburg, Tegucigalpa (epd). Das katholische Hilfswerk Caritas international hat die Ermordung eines Mitarbeiters in Honduras scharf verurteilt. José Antonio Teruel, seine Frau und sein Schwager seien Opfer einer brutalen Gewalttat geworden, erklärte Peter Neher, der Präsident des Deutschen Caritasverbandes am Mittwoch. Die drei wurden den Angaben zufolge am 27. September in der Gemeinde Patuca im Nordosten des mittelamerikanischen Landes auf offener Straße erschossen.
Der 72-jährige Teruel war Projektkoordinator bei Caritas Honduras und setzte sich für Benachteiligte ein. Er war als Sozialaktivist und Umweltschützer bekannt. Am Tag seiner Ermordung wurde auch auf den Journalisten Luis Almendares geschossen, der später seinen Verletzungen erlag. Der Journalist hatte über massive Korruption im Land berichtet. "Es ist erschreckend zu sehen, wie Menschen, die sich für Schwächere einsetzen, ihr Engagement am Ende mit dem Leben bezahlen müssen, weil sie einflussreichen Gruppen damit ins Handwerk pfuschen", sagte Neher. Die Morde müssten aufgeklärt werden.
Honduras zählt zu den gewalttätigsten Ländern weltweit. Häufig werden Umwelt- und Menschenrechtsaktivisten sowie Journalisten zum Ziel von Angriffen. Im vergangenen Jahr wurden 19 von ihnen ermordet. Dem Komitee für Meinungsfreiheit zufolge starben seit 2000 insgesamt 86 Medienarbeiter eines gewaltsamen Todes. 90 Prozent der Fälle blieben straflos. Fast 70 Prozent der zehn Millionen Einwohner von Honduras leben unterhalb der Armutsgrenze.