Ex-Landesbischof Rentzing wird Beauftragter der VELKD

Ex-Landesbischof Rentzing wird Beauftragter der VELKD

Dresden/Hannover (epd). Ein Jahr nach seinem Rücktritt als sächsischer Landesbischof übernimmt der evangelische Theologe Carsten Rentzing eine neue Aufgabe: Ab dem 1. November arbeitet der 53-Jährige als Beauftragter der Kirchenleitung der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Das teilten die VELKD in Hannover und die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens am Mittwoch in Dresden mit.

In seiner neuen Funktion wird Rentzing demnach für die Stärkung der Kontakte zu den lutherischen Kirchen in Mittel- und Osteuropa zuständig sein. Darüber hinaus werde er die Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes 2023 im polnischen Krakau mit vorbereiten. Rentzing bleibe Pfarrer der sächsischen Landeskirche, die ihn während der sechsjährigen Abordnung freistellen werde, hieß es weiter.

Rentzing hatte sein Bischofsamt am 11. Oktober 2019 nach gut vier Jahren an der Spitze der Landeskirche zur Verfügung gestellt. Hintergrund waren von ihm als Student verfasste Texte, die das sächsische Landeskirchenamt als "elitär, in Teilen nationalistisch und demokratiefeindlich" sowie als "aus damaliger und aus heutiger Sicht unvertretbar" einstufte. Von den Texten hatte er sich in einer Rede bei seiner Verabschiedung distanziert.

Nach seinem Rücktritt und seiner Verabschiedung Mitte November 2019 hatte sich der als streng konservativ geltende Theologe weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Offiziell war er im sogenannten Wartestand. Laut Landeskirche hat er Predigtdienste in sächsischen Gemeinden übernommen. Rentzings Nachfolger im sächsischen Bischofsamt ist Tobias Bilz.

Die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands wurde 1948 in Eisenach gegründet. Der VELKD gehören sieben Landeskirchen mit mehr als acht Millionen evangelischen Christen an.

epd lob/cez