Pilotprojekt "Yuna" gegen weibliche Genitalbeschneidung

Pilotprojekt "Yuna" gegen weibliche Genitalbeschneidung

Köln (epd). Mit dem landesweiten Pilotprojekt "Yuna" geht der Verein Lobby für Mädchen gegen weibliche Genitalbeschneidung vor. Die Beschneidung von Mädchen und Frauen könne lebenslange körperliche, seelische und soziale Folgen haben, mahnte der Verein am Internationalen Weltmädchentag am Sonntag bei der Vorstellung des Projekts in Köln. "Yuna" kläre über das Thema auf, begleite betroffene Mädchen und Frauen und setze sich dafür ein, folgende Generationen vor der teilweise oder komplette Entfernung der weiblichen äußeren Genitalien schützen. Neben den Betroffenen wende sich das Projekt auch an Angehörige, Peer-Groups und Fachkräfte.

Wegen weltweiter Flucht- und Migrationsbewegungen lebten auch in Deutschland Mädchen und Frauen, die von weiblicher Genitalbeschneidung betroffen oder bedroht seien, erklärte der Verein. Das Thema sei sehr tabuisiert, sodass Betroffene selbst in der Mädchen- und Jugendarbeit oft kaum darüber sprächen. "Es ist deshalb wichtig, dass wir uns mit dem Thema befassen, informiert sind und handeln", forderte Lobby für Mädchen. Das Projekt wird vom nordrhein-westfälischen Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung gefördert.

Mit Informationsveranstaltungen, Fachvorträgen und Workshops, will der Verein die Öffentlichkeit, das Gesundheitswesen sowie Menschen aus Pädagogik und Sozialarbeit für das Thema Weibliche Genitalbeschneidung sensibilisieren. Erste digitale Informationsveranstaltungen würden gut angenommen, erklärte die Lobby für Mädchen. Im nächsten Schritt sollen Workshops für Jugendliche, Fachkräfte und Interessierte angeboten werden. Das Angebot richtet sich an Einrichtungen in ganz NRW.