Corona: 400.000 Seeleute sitzen laut UN auf Schiffen fest

Corona: 400.000 Seeleute sitzen laut UN auf Schiffen fest

Genf (epd). Die UN beklagen unhaltbare Lebens- und Arbeitsbedingungen für Hunderttausende Besatzungsmitglieder auf Schiffen wegen der Corona-Beschränkungen. Rund 400.000 Seeleute und andere Mitarbeiter säßen wegen Corona-Ausgangssperren auf Schiffen fest, erklärte der Sprecher des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte, Rupert Colville, am Dienstag in Genf.

Einige der Besatzungsmitglieder befinden sich den Angaben nach bereits 17 Monate oder länger an Bord desselben Schiffes. Damit werde die international erlaubte Höchstdauer von elf Monaten an Bord klar überschritten, betonte der Sprecher.

Weiter würden die Menschenrechte auf körperliche und mentale Gesundheit, auf freie Bewegung sowie auf Familienleben eingeschränkt und verletzt. Besonders betroffen seien Crews auf Container- und Frachtschiffen, aber auch Mitarbeiter auf Öl- und Gasfördertürmen. Die Schiffseigentümer und die Auftraggeber müssten die Lage der Menschen verbessern, verlangte das UN-Hochkommissariat. Weitere 400.000 Seeleute und Besatzungsmitglieder dürften derzeit nicht von Land auf ihre Schiffe zurückkehren, da die Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionskrankheit Covid-19 das verhindern.