Klimakrise: Gewässerforscher rufen zum sofortigen Handeln auf

Klimakrise: Gewässerforscher rufen zum sofortigen Handeln auf

Leipzig (epd). Mit drastischen Worten haben zahlreiche Wissenschaftler vor den Auswirkungen der Klimakrise auf die globalen Süßwasserbestände gewarnt. "Die weltweiten Wasserressourcen sind derzeit der größten Bedrohung in der Geschichte der Menschheit ausgesetzt", heißt es in einem am Montag veröffentlichten Statement, das 110 Fachgesellschaften mit mehr als 80.000 Mitgliedern weltweit unterzeichnet haben, darunter das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig.

Die Forscher fordern "ein sofortiges, konzertiertes Handeln von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft, um das Fortschreiten des Klimawandels einzudämmen". Markus Weitere vom UFZ erklärte, der Klimawandel sei da und hinterlasse "teils unumkehrbare Spuren in aquatischen Ökosystemen". Der Austausch mit Kollegen in aller Welt zeige: "Die Probleme reichen um den Globus - und sie sind massiv."

Durch den Klimawandel geraten Gewässer demnach aus dem ökologischen Gleichgewicht. Trockenperioden wie in den vergangenen Jahren in Deutschland seien Anzeichen des Klimawandels, ihre Folgen für Gewässer seien gravierend. Fließgewässer führten weniger Wasser, Uferbereiche und Auen trockneten aus.

Sinkende Grundwasserspiegel würden auch für den Menschen zum Problem, warnten die Forscher. Zugleich leide die Wasserqualität unter den Folgen der Klimakrise. Hohe Temperaturen begünstigten die Entwicklung teils giftiger Algen, Sauerstoffzehrungen könnten massenhaftes Fischsterben verursachen. Wichtigste Gegenmaßnahme sei eine schnelle, konsequente und drastische Reduktion der CO2-Emissionen, betonten die Forscher.