Köln (epd). Die traditionelle Dreikönigswallfahrt findet trotz Corona in Köln statt. Allerdings müssten bei den Gottesdiensten und Veranstaltungen vom 24. bis 27. September Schutzauflagen wie die Abstandsregeln beachtet werden, teilte Domdechant Robert Kleine am Montag mit. Neben dem großen Pontifikalamt zur Feier der Kirchweihe am 27. September mit Erzbischof Rainer Maria Woelki finde auch an den Tagen der Wallfahrt nachmittags der Pilgerweg durch den Dom statt. Allerdings nehme der Weg einen anderen Verlauf durch den Chorumgang, denn das traditionelle Unterschreiten des Schreins sei in diesem Jahr nicht möglich.
"Dieser Einschränkungen zum Trotz sind wir froh und dankbar, in diesem Jahr überhaupt wieder zur Dreikönigswallfahrt einladen zu können", erklärte der Domdechant. Noch vor wenigen Monaten hätten keine öffentlichen Gottesdienste im Dom stattfinden können. "Wie wohltuend ist es da, dass wir inzwischen wieder in Gemeinschaft unseren Glauben feiern und uns auf den Weg der heiligen Drei Könige machen können." Bisher wurde das Ereignis als Domwallfahrt gefeiert. Der Fokus soll ab diesem Jahr mit dem neuem Namen deutlicher auf den Heiligen Drei Könige liegen.
Der Bau des gotischen Doms zu Köln als Aufbewahrungs- und Pilgerstätte der Reliquien der Gebeine der Heiligen Drei Könige wurde im Jahr 1248 begonnen. Für die 1164 aus Mailand nach Köln gebrachten Knochen wurde ab circa 1190 bis um 1220 der Schrein von der Werkstatt des Goldschmiedes Nikolaus von Verdun und nachfolgenden Kölner und maasländischen Werkstätten gefertigt. Der künstlerische Schmuck besteht aus in Gold und Silber getriebenen, feuervergoldeten Figuren sowie aus Edelsteinen, Halbedelsteinen, antiken Kameen und Emaille-Dekoren. Heute erhebt er sich hinter dem mittelalterlichen Hochaltar und bildet das Zentrum des gotischen Domes.
