Landsberg: Kommunen kommt Schlüsselrolle beim Klimaschutz zu

Landsberg: Kommunen kommt Schlüsselrolle beim Klimaschutz zu

Bonn (epd). Für einen Klimaschutz "ohne Panik, aber mit Priorität" haben Vertreter aus Politik, Gesundheitswesen, Kultur und Kirche am Sonntag in Bonn geworben. Den Kommunen komme beim Klimaschutz "eine Schlüsselrolle" zu, erklärte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, auf der Veranstaltung "Sunday for Future", zu der die evangelische Kirche in Bonn eingeladen hatte. Das gelte von der Verkehrswende über die Produktion von alternativen Energien durch die Stadtwerke bis zu einer klimagerechten Stadtentwicklung, sagte Landsberg. Er warb für einen "Masterplan Klimaschutz" auf kommunaler Ebene.

Die Klimakrise sei nach einhelliger wissenschaftlicher Meinung die größte Gesundheitsgefahr des 21. Jahrhunderts, betonte der Arzt und Kabarettist Eckart von Hirschhausen. "Wir müssen nicht das Klima retten, sondern uns." Gesunde Menschen gebe es nur auf einer gesunden Erde. Als Beispiel nannte er die bedrohliche Hitzeentwicklung in den Städten. Von Hirschhausen, Gründer der Stiftung "Gesunde Erde - Gesunde Menschen" rief dazu auf, den Klimaschutz noch stärker in den Mittelpunkt der politischen Entscheidungen zu stellen.

Für Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, lautet die erste Regel erfolgreichen Klimaschutzes: "Nicht nur nachdenken, was andere anders machen müssen, sondern es selbst anders machen." Nur wenn der Mensch sich verändere, könne der Klimawandel gestoppt werden. Der Staat müsse aber für die sozialverträglichen Rahmenbedingungen sorgen.

Der Bonner Superintendent Dietmar Pistorius forderte die Kirchengemeinden vor Ort auf, beim Klimaschutz "Motor für die Gesellschaft" zu sein. "Die Bewahrung der Schöpfung ist ein Kernanliegen des christlichen Glaubens", sagte er. Die Kirchen müssten mit mehr konkreten und zeichenhaften Beispielen vorangehen.