Hannover (epd). Das Sozialwissenschaftliche Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) will in einer Jahrestagung per Videokonferenz die Entwicklung der Flüchtlingsthematik nach dem Sommer 2015 beleuchten. Unter der Überschrift "Flüchtlingsaufnahme kontrovers: Was treibt die Engagierten?" sollen auf der Tagung am 14. und 15. September die Ergebnisse einer neuen Studie über die Plattform "Zoom" vorgestellt werden, wie das Institut am Dienstag in Hannover mitteilte. Nicht nur das Engagement von Flüchtlingshelfern sei in der Studie unter die Lupe genommen worden, sondern auch der Einsatz derjenigen, die sich eine Begrenzung der Flüchtlingszahlen wünschten.
Studienautorin Maria Sinnemann sagte, zwischen beiden Gruppen bestünden große Unterschiede, die auf unterschiedliche kulturelle und politische Prägungen zurückzuführen seien: "Zivilgesellschaftliches Engagement hängt sehr eng mit persönlichen Wahrnehmungen und Überzeugungen zusammen." Es sei deshalb wichtig, die Engagierten selbst zu Wort kommen zu lassen, um ihre Ziele und Motive besser zu verstehen.
Dabei bezeichnete Sinnemann diejenigen Studienteilnehmer als "besonders spannend", die sich sowohl für eine Unterstützung der Flüchtlinge als auch für eine Verschärfung der deutschen Flüchtlingspolitik aussprachen. Die Hoffnung, dass sie als Vermittler im Dienste gesellschaftlichen Zusammenhalts fungieren könnten, müsse nach der Datenlage jedoch "eindeutig gedämpft" werden, erläuterte die Referentin.
