Nabu-Präsident: Es kann kein "Weiter so" mehr geben

Nabu-Präsident: Es kann kein "Weiter so" mehr geben

Berlin (epd). Arten- und Klimaschutz haben nach Einschätzung des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) für immer mehr Menschen oberste Priorität. "Was uns durch die fortschreitende Erderhitzung droht, haben wir alle während der Sommer 2018 und 2019 erlebt, die beide durch extreme Hitze und Dürre geprägt waren", sagte Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger am Donnerstag in Berlin bei der Vorstellung des Nabu-Jahresberichts. Viele Menschen seien zudem über den Zustand der Ökosysteme besorgt.

Das große Interesse an diesen Themen zeigt sich laut Krüger beispielsweise an den Volksbegehren für Insektenschutz und eine bessere Landwirtschaft in Bayern, Brandenburg, Baden-Württemberg und Niedersachsen, den großen Klimaschutz-Demonstrationen und im steigenden Interesse an Themen wie klima-fitten Wäldern, naturnahem Gärtnern, Plastikfasten und gesunder Ernährung. Laut Infratest dimap spielten Klima- und Umweltschutz auch bei der Europawahl im Mai 2019 die wichtigste Rolle bei der Wahlentscheidung. "Es kann kein 'Weiter so' mehr geben", sagte der Nabu-Präsident.

Mit mehr als 770.000 Mitgliedern und Förderern und bundesweit 2.000 Orts-, Kreis- und Fachgruppen ist der Nabu nach eigenen Angaben der mitgliederstärkste Umweltverband in Deutschland. Seine Gesamterträge stiegen 2019 demnach um 9,7 Millionen auf rund 55,7 Millionen Euro. Davon waren 9,3 Millionen Euro Spenden (Vorjahr: 7,5 Millionen Euro) und 27,2 Millionen Euro Mitgliedsbeiträge (Vorjahr: 24,3 Millionen Euro). Die etwa 40.000 aktiven Mitglieder leisteten pro Jahr rund 2,5 Millionen Stunden ehrenamtliche Arbeit, hieß es.