Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen feiert 20. Jubiläum

Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen feiert 20. Jubiläum

Berlin (epd). Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen feiert am 6. September ihr 20-jähriges Bestehen. Dazu sind für den Vormittag Podiumsdiskussionen und Lesungen mit Zeitzeugen geplant. Am Nachmittag steht ein Konzert mit der Schauspielerin und Musikerin Katrin Sass unter dem Motto "So oder so ist das Leben" auf dem Programm, wie die Gedenkstätte am Donnerstag mitteilte. Wegen der Corona-Pandemie ist die Teilnehmerzahl jeweils auf 300 Besucher begrenzt. Eine Anmeldung ist notwendig. Die Podiumsdiskussionen und das Konzert werden live über den Youtube-Kanal der Gedenkstätte gestreamt.

Die von Bund und Land Berlin getragene Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen wurde im Jahr 2000 gegründet. Sie betreibt das ehemalige Stasi-Untersuchungsgefängnis als Gedenk- und Forschungsstätte. Das Gefängnis des Ministeriums für Staatssicherheit wurde am 3. Oktober 1990 geschlossen. Aktuell zeigt die Gedenkstätte die Ausstellung "Inhaftiert in Hohenschönhausen. Zeugnisse politischer Verfolgung 1945 bis 1989".

Der langjährige Direktor der Gedenkstätte, Hubertus Knabe, und sein Stellvertreter Helmuth Frauendorfer mussten nach einer Führungskrise 2018 ihre Posten räumen. Hintergrund waren Vorwürfe sexueller Belästigungen durch Frauendorfer. Beide wiesen die Vorwürfe wiederholt zurück. Der Rechtsstreit um Knabes Abberufung wurde mit einem Vergleich beendet. Die Kündigung seines Vize Frauendorfer wurde im November 2019 vom Arbeitsgericht Berlin bestätigt. Seit März befasst sich ein Untersuchungsausschuss im Berliner Abgeordnetenhaus mit den Vorgängen.