Einheitsfeier mit Bundespräsident, Günther Jauch und Anna Loos

Einheitsfeier mit Bundespräsident, Günther Jauch und Anna Loos
Rund 500.000 Gäste wurden ursprünglich in Potsdam zum Einheitsfest am 3. Oktober erwartet. Doch wegen Corona wurde umgeplant: Gastgeber Brandenburg präsentiert sich bei der mehrwöchigen Einheits-Expo unter dem Titel "Auf zu neuen Ufern".

Potsdam (epd). Die Boxhandschuhe von Henry Maske, der Champions-League-Pokal von Turbine Potsdam, das modernste Elektroflugzeug der Welt und ein digitaler See: Zum 30. Jahrestag der Wiedervereinigung will sich Brandenburg als Ausrichter der Feier als modernes und erfolgreiches Bundesland präsentieren. Das Leitmotiv "Auf zu neuen Ufern - seit 30 Jahren und auch in Zukunft" stehe für Aufbruchsgeist und Optimismus, sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) bei der Programmpräsentation am Freitag in Potsdam.

Das eigentlich für das erste Oktober-Wochenende geplante Bürgerfest mit bis zu 500.000 Gästen wurde zwar wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt. Eine Absage der gesamten Feierlichkeiten sei jedoch nicht in Betracht gekommen, sagte Woidke. Stattdessen sei aus der Not eine Tugend gemacht und ein völlig neues Konzept entwickelt worden, die Einheits-Expo im Potsdamer Stadtgebiet. Die mehrwöchige Freiluft-Ausstellung soll am 5. September eröffnet werden.

Dort präsentieren sich unter anderem die 16 Bundesländer, die Bundesregierung und der Bundestag sowie weitere Verfassungsorgane mit eigenen Exponaten. Auch der sogenannte "Zipfelbund", in dem sich die vier an den äußersten Rändern Deutschlands liegenden Kommunen zusammengeschlossen haben, beteilige sich, sagte Woidke. Dem "Zipfelbund" gehören Oberstdorf in Bayern, List auf Sylt in Schleswig-Holstein, Selfkant in Nordrhein-Westfalen und Görlitz in Sachsen an.

Der 30. Tag der Deutschen Einheit sei ein "besonders wichtiges Jubiläum für ganz Deutschland", sagte Woidke. Es sei Anlass zu resümieren, was gut gelaufen sei, und zu sehen, was noch zu tun sei. Das Land könne "mit Stolz auf diese 30 Jahre" schauen.

Das eigentliche Einheitsfest am 3. Oktober soll mit einem ökumenischen Gottesdienst in der katholischen Propsteikirche St. Peter und Paul in Potsdam beginnen, hieß es. Der Gottesdienst mit dem Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, und dem katholischen Berliner Erzbischof Heiner Koch wird vom ZDF live übertragen.

Der anschließende Festakt mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier werde von der Schauspielerin Anna Loos moderiert, hieß es. Der Programmteil "Drei deutsche Leben", in dem drei 30, 60 und 90 Jahre alte Bürger ihre Sicht auf das wiedervereinigte Deutschland vorstellen, soll von Günther Jauch moderiert werden. Der Festakt wird live in der ARD präsentiert.

Die Kosten für das Programm zum Jubiläum der Wiedervereinigung lägen wegen der coronabedingten Neukonzeption voraussichtlich deutlich niedriger als zunächst geplant, hieß es. Statt der zunächst vorgesehenen rund sechs Millionen Euro werde derzeit von etwas mehr als vier Millionen Euro ausgegangen.

Brandenburg richtet die Feierlichkeiten aus, weil das Bundesland derzeit den Vorsitz im Bundesrat inne hat. Der 31. Tag der Deutschen Einheit im kommenden Jahr soll in Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt mit einem Programm von Bund und Ländern gefeiert werden. Bei den Feierlichkeiten in Potsdam werde deshalb traditionell der Staffelstab an Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten Reiner Haseloff (CDU) übergeben, sagte Woidke.