Corona-Krise: 5.900 zusätzliche Beschäftigte in Gesundheitsämtern

Corona-Krise: 5.900 zusätzliche Beschäftigte in Gesundheitsämtern
In den deutschen Gesundheitsämtern sind laut einer Umfrage kommunaler Spitzenverbände 13.900 Stellen besetzt. Der Spitzenverband findet sie besser ausgestattet als oft vermittelt. Einige Stellen sind aber unbesetzt.

Berlin (epd). In der Corona-Krise haben die deutschen Gesundheitsämter laut einer Umfrage kommunaler Spitzenverbände rund 5.900 zusätzliche Beschäftigte eingesetzt. Diese seien vor allem bei der Kontaktnachverfolgung, für Corona-Tests und zur Kontrolle von Quarantäne-Anordnungen tätig geworden, teilten der Deutsche Städtetag und der Deutsche Landkreistag am Mittwoch in Berlin mit. Einer aus der Umfrage resultierenden Hochrechnung zufolge sind derzeit rund 13.900 Stellen in dem Ämtern mit Ärztinnen und Ärzten sowie nichtärztlichem Personal besetzt.

In der Corona-Krise seien in großem Umfang Beschäftigte aus anderen Bereichen der Verwaltung der Städte und Landkreise umgesetzt worden, hieß es. Zugleich hätten die Kommunen zusätzliches Personal eingestellt.

Zuerst hatte die "Passauer Neue Presse" (Mittwoch) über die Erhebung berichtet. Nach Angaben der Verbände haben sich 252 der 356 Gesundheitsämter in Deutschland daran beteiligt. Bundesweit werden demnach rund 3.300 Vollzeit-Planstellen für Amtsärzte vorgehalten, für nicht medizinisches Personal 11.600 - insgesamt also rund 14.900 Stellen. 400 Arztstellen und rund 600 für nichtmedizinisches Personal sind derzeit nicht besetzt.

Die meisten Gesundheitsämter planen dem Städtetag zufolge, zusätzliches Personal einzustellen. Man brauche für die gesamte Dauer der Corona-Pandemie mehr Beschäftigte, erklärte der Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy. Die finanziellen Zusagen des Bundes seien dabei ein gutes Signal. Den Angaben zufolge will der Bund über fünf Jahre Hilfen in Höhe von vier Milliarden Euro für die Gesundheitsämter bereitstellen. Träger der Gesundheitsämter sind die Landkreise und die kreisfreien Städte.

Insgesamt sieht Dedy die Gesundheitsämter aber gut vorbereitet: "Die Ämter sind deutlich besser ausgestattet, als in der öffentlichen Debatte zum Teil angenommen wird", sagte er. "Es besteht keinerlei Grund zu Alarmismus", erklärte Landkreistag-Präsident Reinhard Sager (CDU), ergänzte aber auch: "Nichts ist so gut, dass es nicht - gerade auch mit Blick auf die aktuell krisenbedingten besonderen Belastungen - noch verbessert werden kann."

Rein rechnerisch kommen den Umfrageergebnissen zufolge auf einen Mitarbeiter des Gesundheitsamtes derzeit rund 6.000 Bundesbürger. Sind alle Stellen besetzt, sind es rund 5.600. Zum Vergleich: Den 356 Gesundheitsämtern standen im Juli 2020 nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes 706 Kfz-Zulassungsbehörden gegenüber.