Pro-Asyl-Mitgründer Herbert Leuninger gestorben

Pro-Asyl-Mitgründer Herbert Leuninger gestorben

Frankfurt a.M. (epd). Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl trauert um ihren Mitgründer und ersten Sprecher Herbert Leuninger. Der katholische Pfarrer und langjährige Migrationsreferent des Bistums Limburg starb am Dienstag im Alter von 87 Jahren in Limburg, wie Pro-Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt am Mittwoch in Frankfurt am Main mitteilte.

Leuninger habe sein Leben der Verteidigung von Flüchtlings- und Menschenrechten gewidmet. Er habe gegen Rassismus und rechtsextreme Gewalt gekämpft und eine Politik angeprangert, "die immer wieder davor eingeknickt war", erklärte Burkhardt.

Der in Köln geborene Leuninger studierte Philosophie und Theologie und empfing am 1958 im Limburger Dom die Priesterweihe. Nach Stationen in Oberlahnstein, Frankfurt am Main und Kriftel wurde er 1970 Jugendpfarrer im Bezirk Main-Taunus. Von 1972 bis 1992 wirkte er als Migrationsreferent des Limburger Bischofs. 1986 gründete er zusammen mit Jürgen Micksch und anderen Menschenrechtsaktivisten Pro Asyl. Bis 1994 war er der Sprecher der Organisation, im Anschluss bis 1998 ihr Europa-Referent. 2014 war er Gründungsstifter der "Stiftung gegen Rassismus" in Darmstadt.

Leuniniger wurde 1991 mit der Wilhelm-Leuschner-Medaille des Landes Hessen und 1998 mit dem Walter-und-Marianne-Dirks-Preis geehrt.