Brasiliens Präsident erneut positiv auf Coronavirus getestet

Brasiliens Präsident erneut positiv auf Coronavirus getestet

Berlin, São Paulo (epd). Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro (65) muss wegen seiner Corona-Infektion weiter in Quarantäne bleiben. Auch ein vierter Test auf Covid-19 sei positiv gewesen, teilte die Tageszeitung "Estado de São Paulo" am Mittwoch (Ortszeit) mit. Bolsonaro hatte seine Corona-Infektion am 7. Juli bekanntgegeben. Seitdem befindet er sich im Präsidentenpalast Alvorada in Brasília in häuslicher Isolation und geht von dort seinen Amtsgeschäften nach. Wie er auf Twitter mitteilte, geht es ihm gesundheitlich gut.

Außer Bolsonaro haben sich noch zwei weitere Regierungsmitglieder, der Minister für Staatsbürgerschaft, Onyx Lorenzoni, und Bildungsminister Milton Ribeiro mit dem Coronavirus infiziert.

Brasilien ist nach den USA am schwersten von der Pandemie betroffen. Laut der Zeitung "Folha de São Paulo" sind allein in den 24 Stunden bis Dienstagabend 1.346 Menschen aufgrund einer Corona-Infektion gestorben. Damit erhöhte sich die Zahl der Corona-Toten in Brasilien auf mehr als 81.000. Mehr als 2,1 Millionen Menschen sind mit dem Virus infiziert. Experten gehen allerdings von einer rund sieben Mal höheren Zahl aus, da Brasilien über sehr wenig Testkapazitäten verfügt.

Laut der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation gibt es in Lateinamerika noch keine Anzeichen, dass sich die Pandemie verlangsamt. Vor allem in Ländern wie Bolivien, Ecuador, Kolumbien und Peru sowie in Mittelamerika stiegen die Infektionszahlen stark an, sagte die Direktorin Carissa Etienne. In Mexiko stieg die Zahl der Corona-Toten auf mehr als 40.000. Damit liegt das Land nach den USA, Brasilien und Großbritannien auf Platz vier der Staaten mit den weltweit meisten Toten nach einer Covid-19-Infektion.

In Lateinamerika gehen die Neuinfektionen lediglich in Chile und Argentinien leicht zurück. Argentinien, das für sein konsequentes Krisenmanagement international Lob erhielt, begann mit den ersten Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen für den Großraum Buenos Aires. In der Hauptstadtregion mit mehr als 14 Millionen Einwohnern traten 90 Prozent der mehr als 135.000 Infektionen auf. Rund 2.500 Menschen starben nach einer Corona-Infektion in Argentinien.