Umfrage: Klimaschutz bleibt Deutschen in Pandemie wichtig

Umfrage: Klimaschutz bleibt Deutschen in Pandemie wichtig

Essen, Mannheim (epd). Den Deutschen bleibt Klimaschutz auch während der Corona-Pandemie wichtig. Mehr als 90 Prozent der über 6.000 befragten Haushalte gaben laut einer repräsentativen Umfrage an, die Bedeutung des Themas Klimawandel habe sich seit Jahresbeginn nicht verändert oder sogar noch zugenommen. Etwa die Hälfte der Haushalte habe in der Krise finanzielle Einbußen verzeichnen müssen. Der Klimawandel bleibe aber für 70 Prozent ein unverändert wichtiges Thema, so das Ergebnis der am Dienstag veröffentlichten Umfrage im Auftrag des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen und weiterer Institute. 23 Prozent seien der Meinung, das Thema habe zuletzt an Bedeutung gewonnen.

"Die Bevölkerung befürwortet Maßnahmen, mit denen wirtschaftliche Folgen der Pandemie eingedämmt werden und die gleichzeitig dem Klimaschutz dienen", erklärte Umweltökonom Daniel Osberghaus, der für das Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim arbeitet.

63 Prozent der befragten Haushalte befürworten den Ergebnissen zufolge in der Corona-Pandemie eine Verknüpfung von Wirtschafts- und Klimapolitik. Wirtschaftsfördernde Maßnahmen sollten zugleich dazu beitragen, Klimaziele zu erreichen. 62 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, öffentliche Investitionen nur zu tätigen, wenn sie dazu beitragen, CO2-Emissionen zu reduzieren. 69 Prozent befürworteten eine Entlastung bei den Strompreisen, etwa durch eine niedrigere Umlage für erneuerbare Energien.

Knapp 37 Prozent der Befragten gaben an, soziale Gerechtigkeit solle in der Corona-Krise stärker gewichtet werden, als der Klimawandel. Rund 28 Prozent der Haushalte erklärten, die Wirtschaft habe höchste Priorität und andere Ziele wie der Klimaschutz sollten untergeordnet werden.

Die Befragung wurde zwischen Mitte Mai und Mitte Juni 2020 vom Marktforschungsinstitut forsa im Auftrag des RWI in Essen, des ZEW Mannheim, des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR) in Dresden und der Universität Potsdam durchgeführt.