Fünf Tote bei Geiselnahme in südafrikanischer Kirche

Fünf Tote bei Geiselnahme in südafrikanischer Kirche
Ein jahrelanger Streit um die Führung einer der reichsten Pfingstgemeinden des Landes eskalierte in Gewalt. Gläubige wurden stundenlang in der Kirche festgehalten.

Frankfurt a.M./Johannesburg (epd). Bei einer Geiselnahme in einer südafrikanischen Kirche sind am Samstag fünf Menschen getötet worden. Eine bewaffnete Gruppe habe sich gewaltsam Zugang verschafft und die Gläubigen auf dem Gelände in Johannesburg als Geiseln genommen, sagte Abiel Wessie, der Priester der Pfingstgemeinde in Zuurbekom, Abiel Wessie, am Sonntag auf einer Pressekonferenz. Nach mehreren Stunden seien alle 200 Personen aus der Kirche befreit worden. Es habe etwa 40 Festnahmen gegeben.

Hintergrund der Geiselnahme ist ein Machtkampf in der Kirchengemeinde. Eine Splittergruppe habe gewaltsam versucht, die Führung der Gemeinde zu übernehmen, erklärte Wessie. Die Männer hätten am frühen Samstagmorgen mit Autos das Tor zu dem Gelände der Kirche im Westen Johannesburgs durchbrochen. "Sie wollten gewaltsam die Kirche übernehmen", sagte der Priester.

Die Gemeinde in Zuurbekom wurde 1962 gegründet und gehört Medienberichten zufolge zu den größten und reichsten Pfingstgemeinden in Südafrika. Um die Kirchenführung und die Nachfolge des verstorbenen Oberhaupts der Kirche wird seit 2016 vor Gericht gestritten. 2018 war es einem lokalen Medienbericht zufolge bereits zu einer Schießerei zwischen zwei Gruppen gekommen. Die Polizei beschlagnahmte nach der Geiselnahme am Samstag mehr als 30 Schusswaffen.