UN-Kommissarin kritisiert Repression bei Corona-Bekämpfung

UN-Kommissarin kritisiert Repression bei Corona-Bekämpfung

Genf (epd). Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, hat politische Repression in mehreren Ländern im Zuge der Corona-Bekämpfung scharf kritisiert. In China, Russland, Nicaragua und weiteren Staaten würden Journalisten, Blogger und Menschenrechtsaktivisten eingeschüchtert und bedroht, sagte Bachelet am Dienstag in Genf vor dem UN-Menschenrechtsrat. Dadurch sollten sie von einer kritischen Berichterstattung über die Regierungen und ihre Anti-Corona-Maßnahmen abgeschreckt werden.

In Ägypten würden Journalisten, Menschenrechtsverteidiger und politische Aktivisten festgenommen und ihre Vermögen eingefroren, sagte Bachelet. In dem autoritär regierten arabischen Staat würden sogar Internet-Diskussionen über die Ausbreitung der Krankheit Covid-19 unterbunden.

Bachelet kritisierte auch die Lage in den USA, Brasilien, Burundi, Tansania und Weißrussland. Aussagen, die das Ausmaß der Virus-Verbreitung herunterspielten, seien besorgniserregend. US-Präsident Donald Trump leugnete zunächst die Gefahren des Corona-Erregers und drängt nun auf ein schnelles Ende der Einschränkungen. Die USA sind das am schlimmsten von der Corona-Pandemie betroffene Land der Welt. In Brasilien wurde bislang die zweithöchste Zahl von Infektionen registriert, nach den USA. Präsident Jair Bolsonaro verleugnet die Gefahr bis heute und kritisiert die Regionalregierungen für ihre Maßnahmen.