Berlin (epd). Nach rund drei Monaten coronabedingter Schließung ist der evangelische Berliner Dom wieder für Gottesdienste und Besichtigungen geöffnet. "Wir freuen uns, dass der Dom nun wieder als lebendiger Ort sowohl Berlinerinnen und Berlinern als auch allen anderen Interessierten offensteht", erklärte der Vorsitzende des Domkirchenkollegiums, Stephan Harmening. Der nach Gemeindeangaben erste öffentliche Gottesdienst, zu dem auch Menschen ohne Gemeindezugehörigkeit zugelassen waren, wurde am Sonntag im Dom gefeiert.
Wegen der Bestimmungen des Berliner Senats und interner Gegebenheiten dürften jedoch derzeit nur höchstens 176 Menschen unter Beachtung der geltenden Schutz- und Hygienebestimmungen anwesend sein, hieß es. Alle anderen Interessierten könnten die Gottesdienste und Vespern nach wie vor im Livestream im Internet verfolgen.
Die Predigtkirche und die Tauf- und Traukappelle sind den Angaben zufolge auch wieder für Besichtigungen geöffnet. Eintrittskarten seien nur vor Ort erhältlich, hieß es. Im vergangenen Jahr zählte der Dom rund 765.000 Besucher, drei Viertel davon aus dem Ausland.
Das 1905 eingeweihte monumentale Gebäude ist nach Gemeindeangaben die protestantische Berliner Antwort von Kaiser Wilhelm II. auf den katholischen Petersdom im Vatikan in Rom. Das im Zweiten Weltkrieg stark zerstörte Bauwerk mit mehr als 1.500 Sitzplätzen für Gottesdienstbesucher wurde in der DDR ab 1975 wieder aufgebaut. Nach der Wiedervereinigung wurde die Predigtstätte 1993 neu eröffnet.