Lutheraner rufen zu Spenden für Corona-Welthilfe auf

Lutheraner rufen zu Spenden für Corona-Welthilfe auf

Hannover (epd). Das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) hat zu Spenden für Menschen in armen Ländern aufgerufen, die unter den Folgen der Corona-Krise leiden. "Auch wenn in Deutschland Lockerungen möglich sind: Die Gefahr von unkontrollierbaren Ausbreitungen in armen Ländern ist weiterhin real", erklärte der DNK/LWB-Vorsitzende, der württembergische Landesbischof Frank Otfried July, am Mittwoch in Hannover. "Die Menschen brauchen unsere Unterstützung." Der Lutherische Weltbund hatte dafür eine Corona-Hilfe eingerichtet. Die lutherische Kirchengemeinschaft umfasst mehr als 75,5 Millionen Gläubige in 148 Mitgliedskirchen in 99 Ländern.

In den Einsatzgebieten der Entwicklungs- und Nothilfeprogramme des LWB sei die Lage weiter angespannt, hieß es weiter. Bischof July sagte, Menschen in Flüchtlingslagern, armen Stadtvierteln oder abgelegenen Dörfern seien besonders gefährdet. Wer kein sauberes Wasser habe, könne sich nicht die Hände waschen. Wer dicht an dicht lebe, könne keinen Abstand halten. Wer keine Informationen habe, wisse nicht, wie man sich schützt. Bei einer Infektion wären die Gesundheitssysteme überfordert. "Daher ist Prävention so wichtig, damit die Pandemie nicht die Ärmsten der Armen trifft", sagte der Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

Das Deutsche Nationalkomitee habe bereits 50.000 Euro für erste Corona-Maßnahmen in Jordanien, Äthiopien und dem Irak zur Verfügung gestellt. In Jordanien würden mit deutscher Hilfe Hygienepakete an alle Familien im Flüchtlingslager Zaatari verteilt. Dort lebten etwa 76.000 syrische Flüchtlinge auf engstem Raum. In Äthiopien klärt der LWB den Angaben zufolge über Schutzmaßnahmen gegen Corona auf. Im Irak würden Lebensmittel an Menschen verteilt, die durch die Ausgangsbeschränkung ihr Einkommen verloren haben.

Der LWB-Weltdienst reagiere in allen seinen Programmen in mehr 20 Ländern weltweit auf die Corona-Pandemie, erklärte der LWB. Die diakonischen Angebote richteten sich an bedürftige Menschen unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit. Das DNK/LWB vertritt die elf deutschen Mitgliedskirchen im Lutherischen Weltbund, die mehr als elf Millionen Gemeindeglieder umfassen.