Lehrer fordern mehr Hilfen für schwache Schüler nach Corona-Pause

Lehrer fordern mehr Hilfen für schwache Schüler nach Corona-Pause

Berlin (epd). Der Deutsche Lehrerverband fordert in der Corona-Krise eine besondere Förderung von leistungsschwachen Kindern. "Sie brauchen permanenten Präsenzunterricht, um nicht weiter zurückzufallen", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Freitag): "Sollte es weiterhin einen Wechsel von Präsenzunterricht und digitalem Fernunterricht geben, sollten diese Kinder davon ausgenommen werden."

Nach der Schulpause seien die negativen Folgen der Corona-Zeit deutlich sichtbar, sagte Meidinger. Es gebe eine enorme Spreizung bei den Leistungen innerhalb einer Klasse. "Es gibt Kinder, die haben keinerlei Defizite, und es gibt andere, bei denen war acht Wochen lang praktisch Sendepause." Er begrüßte es, dass einige Länder Förderangebote in den Sommerferien anbieten wollten. Da dies aber freiwillige Angebote seien, erreiche man nicht unbedingt diejenigen, denen man helfen wolle. "Viele der Kinder, die während Schulschließungen in den letzten acht Wochen kaum noch durch ihre Lehrer zu erreichen waren, nehmen vermutlich auch solche Sommerangebote nicht wahr", sagte der Lehrerverbandspräsident.

Der Bundeselternrat forderte, die Ferienzeit für Digital-Schulungen der Lehrer zu nutzen, da nach den Sommerferien voraussichtlich neben dem Präsenzunterricht auch weiter Fernunterricht stattfinden werde. Damit könnten auch außerschulische Bildungsträger beauftragt werden, sagte der Vorsitzende des Bundeselternrats, Stephan Wassmuth, den Funke-Zeitungen: "Für Lehrer, die große Defizite haben, sollten solche Schulungen verpflichtend sein."