Umweltschützer protestieren gegen Inbetriebnahme von Datteln 4

Umweltschützer protestieren gegen Inbetriebnahme von Datteln 4

Datteln (epd). Mehrere Umwelt- und Klimaschutzorganisationen rufen für Samstag zu Protesten gegen die Inbetriebnahme des Steinkohlekraftwerks Datteln 4 auf. Den ganzen Tag über werde es vielfältige Aktionen rund um das Kraftwerk geben, teilte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am Donnerstag in Düsseldorf mit. Geplant sind eine Menschenkette und Mahnwachen, erwartet werden unter anderem Vertreter von "Fridays for Future", Greenpeace, BUND und "Ende Gelände".

Gegen das Kraftwerk, das am Samstag in den Regelbetrieb gehen soll, hatte es in den vergangenen Monaten immer wieder Proteste gegeben. Ende Januar hatte das Bundeskabinett das Gesetz zum Kohleausstieg auf den Weg gebracht. Der Entwurf sieht vor, dass die Stein- und Braunkohlekraftwerke in Deutschland bis spätestens 2038 abgeschaltet werden, wenn möglich bis 2035. Dennoch soll das Steinkohlekraftwerk Datteln 4 noch in Betrieb gehen. Umweltorganisationen kritisieren diese Entscheidung. Bund und Land verteidigen die Inbetriebnahme mit dem Argument, dass Datteln 4 eines der modernsten Steinkohlekraftwerke der Welt sei.

Das Energieunternehmen Uniper verweist darauf, dass die Monoblockanlage eine Bruttoleistung von 1.100 Megawatt habe und auf einen Nettowirkungsgrad von über 45 Prozent ausgelegt sei. Neben Strom für die öffentliche Versorgung kann das Kraftwerk den Angaben zufolge auch Bahnstrom erzeugen und durch Kraft-Wärme-Kopplung rund 100.000 Haushalte in Stadt und Region mit Fernwärme versorgen. Das Kraftwerk sei auf "schnelle Laständerungen" ausgelegt und damit ein "zuverlässiger Partner" der erneuerbaren Energien.