Weitere Coronavirus-Infektionen in Mainzer Flüchtlingsunterkunft

Weitere Coronavirus-Infektionen in Mainzer Flüchtlingsunterkunft

Mainz (epd). In einer Flüchtlingsunterkunft im Zentrum von Mainz werden immer mehr Coronavirus-Infektionen bekannt. Nach Angaben des Gesundheitsamtes Mainz-Bingen wurden bereits 52 Bewohner positiv getestet. Damit hat die Zahl der Fälle um 35 zugenommen und sich bereits mehr als verdreifacht, seit die Einrichtung vor einer Woche von den Behörden unter Quarantäne gestellt worden war. Bislang zeigten alle infizierten Bewohner kaum Symptome oder lediglich leichte Krankheitsverläufe, teilte ein Sprecher der Kreisverwaltung Mainz-Bingen am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit.

Vor knapp zwei Wochen war zunächst ein Bewohner des am Rand des Mainzer Regierungsviertels gelegenen "Allianzhauses" und dann dessen zehnköpfige Familie positiv auf das Virus getestet worden. Obwohl die Behörden die Erkrankten daraufhin in einem anderen Stadtteil abgeschirmt von anderen Asylbewerbern unterbringen ließen, meldeten sich weitere Personen aus dem Kreis der rund 120 Bewohner mit Symptomen. Auch sie wurden in ein separates Gebäude gebracht.

Bereits seit Beginn der Coronavirus-Pandemie warnen Flüchtlingshilfe-Organisationen vor den besonderen Ansteckungsrisiken für Bewohner von Sammelunterkünften. Durch die räumliche Enge in den Mehrbettzimmern und gemeinschaftlich genutzte sanitäre Anlagen und Küchen seien Asylbewerber in der Krise besonders gefährdet.