Berlin (epd). Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) mahnt mehr Engagement für den Schutz von Tieren und Pflanzen an. Die Corona-Pandemie sei auch eine Folge von Naturzerstörung, erklärte der Minister am Mittwoch bei einem Besuch des Berliner Zoos. "Pro Tag verschwinden bis zu 150 Pflanzen- und Tierarten von der Erde. Alle vier Sekunden wird weltweit Wald von der Fläche eines Fußballfeldes abgeholzt - auch für Soja oder Palmölplantagen." Müller betonte: "Je mehr die natürlichen Lebensräume schrumpfen, desto größer ist die Gefahr, dass Viren vom Tier auf den Menschen überspringen."
Der Minister besichtigte den Zoo gemeinsam mit dem Gründer der Stiftung "Gesunde Erde - Gesunde Menschen", Eckart von Hirschhausen und dem Direktor von Zoo, Tierpark und Aquarium in Berlin, Andreas Knieriem. Anlass war der internationale Tag zum Erhalt der Artenvielfalt, der am 22. Mai begangen wird. An dem Tag wurde im Jahr 1992 ein UN-Übereinkommen für biologische Vielfalt beschlossen.
Müller sagte, dass sein Ministerium mit den Naturschutzorganisationen WWF und WCS (Wildlife Conservation Society) und der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt eine "Internationale Allianz gegen Gesundheitsrisiken im Handel mit Wildtieren und Wildtierprodukten" starte. Diese setze sich für die Schließung der fünfzig für die Gesundheit gefährlichsten Wildtiermärkte ein. Darüber hinaus wolle man Wege finden, um die weltweite Zusammenarbeit von Human- und Tiermedizin zu verbessern.
Das Entwicklungsministerium unterstützt nach eigenen Angaben weltweit mehr als 500 Schutzgebiete mit einer Gesamtfläche von 1,8 Millionen Quadratkilometern - die fünffache Größe Deutschlands. Derzeit sind rund eine Million der weltweit acht Millionen Tier und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht.