Weniger Asylanträge in der EU

Weniger Asylanträge in der EU
Die Corona-Krise führt europaweit zu einem deutlichen Rückgang an Asylanträgen. Das geht aus neuen EU-Daten hervor. Bundesinnenminister Seehofer sieht eine "Sondersituation" seit Februar wegen der Pandemie.

Berlin (epd). Die Zahl der Asylanträge in der EU sowie in der Schweiz und Norwegen ist in den ersten vier Monaten dieses Jahres deutlich zurückgegangen. Das geht aus Daten der EU-Asylbehörde EASO hervor, über die die Tageszeitung "Die Welt" (Mittwoch) berichtete. Demnach stellten von Anfang Januar bis Ende April insgesamt 164.718 Personen einen Asylantrag, 25 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Damals waren noch 221.207 Asylanträge gestellt worden. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) sagte am Mittwoch in Berlin, die Entwicklung hänge "unzweifelhaft" mit der Pandemie und den Grenzkontrollen zusammen.

Anders als in der Vergangenheit liegt Deutschland laut dem Bericht, der sich auf bisher unveröffentlichte Zahlen der EASO beruft, im laufenden Jahr nicht mehr an der Spitze der Zielländer: Zwischen Anfang Januar und Ende Mai wurden die meisten Asylanträge in Spanien gestellt (37.471). Deutschland folgt mit 33.714 Asylanträgen auf Platz zwei. Dahinter liegen Frankreich (28.710), Griechenland (21.153) und Italien mit 8.025 Asylanträgen in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres.

Seehofer sprach von einer "Sondersituation" seit Februar, weswegen er diese Zahlen auch nicht für eine politische Argumentation gebrauche. Insgesamt sei er aber zufrieden, dass die Obergrenze bei den Asylanträgen bereits seit zwei Jahren unterschritten werde, sagte der Minister.

epd jup/db mih