Seehofer dankt Kirchen für Unterstützung bei Flüchtlingsaufnahme

Seehofer dankt Kirchen für Unterstützung bei Flüchtlingsaufnahme

Berlin (epd). Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat den Kirchen für Unterstützung bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus Griechenland gedankt und zugleich andere europäische Länder zu Hilfen aufgefordert. "Ich begrüße die Entscheidung der Kirchen, bei der Aufnahme von Kindern aus Griechenland auch Verantwortung zu übernehmen", sagte Seehofer dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag. Evangelische und katholische Kirche haben nach Ministeriumsangaben zugesagt, mindestens vier der von den griechischen Inseln geholten Kinder und Jugendlichen zu unterstützen.

Dies sei ein wichtiges Zeichen von Hilfsbereitschaft und des gesellschaftlichen Zusammenhalts, erklärte Seehofer. Kein Land könne diese Herausforderungen alleine bewältigen. "Deshalb müssen jetzt auch unsere europäischen Nachbarn nachziehen. Die EU-Kommission ist jetzt in besonderer Weise gefordert, hier eine europäische Lösung zu finden", betonte er.

Deutschland hatte vor wenigen Wochen die ersten 47 Minderjährigen aus den völlig überfüllten Flüchtlingslagern aufgenommen. Zehntausende harren dort unter schlechten hygienischen Bedingungen aus. Hilfsorganisationen sind wegen der Corona-Pandemie alarmiert.

Deutschland und andere EU-Staaten hatten eine Aufnahme besonders Schutzbedürftiger aus den Lagern schon vor längerer Zeit zugesagt. Die konkrete Aufnahme verzögerte sich jedoch und nur Luxemburg und Deutschland haben bislang Flüchtlinge aufgenommen. Die Bundesrepublik will bis zu 500 Flüchtlinge aus Griechenland aufnehmen. Für weitere Aufnahmen gibt es bislang keinen Zeitplan.

Die Mitte April nach Deutschland gekommenen Minderjährigen waren bis Ende vergangener Woche in Quarantäne und werden nun auf die Bundesländer verteilt. Wie die konkrete Unterstützung der Kirchen aussieht, werde sich dann zeigen, sagte ein Sprecher der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) dem epd. Vor Ort soll je nach Alter und Situation der Minderjährigen entschieden werden, mit welchen Angeboten Gemeinden oder diakonische Einrichtungen helfen sollen.