Kongo: Mindestens 17 Tote bei Angriff in Virunga-Nationalpark

Der Virunga-Nationalpark gehört zum Unesco-Welterbe und ist unter anderem Heimat von Berggorillas.
© Jürgen Bätz/dpa
Im Osten Kongos sind mindestens 17 Menschen getötet worden im Virunga-Nationalpark, der zum Unesco-Welterbe gehört und unter anderem Heimat von Berggorillas ist.
Kongo: Mindestens 17 Tote bei Angriff in Virunga-Nationalpark

Frankfurt a.M. (epd). Bei einem Rebellenangriff im Virunga-Nationalpark im Osten Kongos sind mindestens 17 Menschen getötet worden. Mehrere Dutzend Kämpfer der ruandischen FDLR-Miliz hätten einen Konvoi mit Mitarbeitern des Parks angegriffen, berichtete der französische Auslandssender RFI am Samstag. Der Virunga-Nationalpark gehört zum Unesco-Welterbe und ist unter anderem Heimat von Berggorillas.

Die Rebellen griffen die Mitarbeiter aus dem Hinterhalt nahe der Hauptverwaltung des Parks nördlich der Stadt Goma an. Laut RFI wurden die Ranger ersten Erkenntnissen zufolge attackiert, weil sie die Bevölkerung vor Gewalt schützen wollten. Demnach waren die Ranger offenbar nicht das eigentliche Ziel der Miliz. Das kongolesische Institut für Naturschutz und der Virunga-Nationalpark bestätigten am Freitagabend den Tod von 13 Parkwächtern. Zudem wurden vier weitere Menschen getötet. Es gab mehrere Verletzte.

Der 1925 gegründete Virunga-Park ist der älteste Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo und gehört seit 1979 zum Unesco-Weltkulturerbe. Immer wieder dringen bewaffnete Banden in den 7.800 Quadratkilometer großen Park ein, unter anderem um Tiere zu wildern und Rohstoffe abzubauen. Seit der Gründung wurden mehr als 175 Ranger getötet. Zwischen 2018 und 2019 war der Park wegen anhaltender Gewalt fast ein Jahr für Touristen geschlossen. Die FDLR ist eine ruandische Miliz, die nach dem Völkermord 1994 von in den Kongo geflüchteten Hutu-Extremisten gegründet wurde und seither die Bevölkerung in der Region terrorisiert.