Giffey fordert Öffnung von Spielplätzen

Giffey fordert Öffnung von Spielplätzen
Ministerin schlägt Einlassbeschränkung vor
Wo sollen Kinder in der Corona-Krise spielen? Seit Wochen sind die Spielplätze in Deutschland wegen der Ansteckungsgefahr gesperrt. Politiker und Kinderschützer fordern jetzt, das zu ändern.

Berlin (epd). Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) fordert, die Sperrung von Spielplätzen aufgrund der Corona-Pandemie aufzuheben. "Eine kategorische Schließung von Spielplätzen finde ich nicht mehr richtig", sagte sie am Mittwoch in der Sendung "Frühstart" von RTL/ntv. Gerade in der Großstadt hätten Kinder sehr wenig Bewegungsmöglichkeiten. "Wir haben schönstes Wetter, die Kinder brauchen Bewegung", unterstrich die SPD-Politikerin. Auch das Deutsche Kinderhilfswerk sprach sich dafür aus, die öffentlichen Spielplätze schrittweise wieder zu öffnen.

Statt die Spielplätze geschlossen zu halten, solle nur eine bestimmte Anzahl von Kindern eingelassen werden, regte Giffey an. Eine Einlassbeschränkung sei im Baumarkt möglich, "wieso nicht auf Spielplätzen?", so die Familienministerin. Kinder müssten derzeit unter sehr starken Einschränkungen leben: "Sie dürfen ihre Freunde nicht sehen, nicht auf den Spielplatz, nicht in die Kita, nicht zu Oma und Opa." Man müsse daher zwischen Kindeswohl auf der einen Seite und Gesundheitsschutz auf der anderen Seite abwägen.

Das Deutsche Kinderhilfswerk rief Länder und Kommunen auf, die öffentlichen Spielplätze schrittweise wieder zu öffnen. "Man sollte gerade die großen, weitläufigen Spielplätze zuerst wieder öffnen. Hier wäre es aus unserer Sicht durchaus möglich, anderen Kindern beim Spiel aus dem Weg zu gehen und damit nicht dicht gedrängt zum Beispiel auf einem Klettergerüst zu sitzen", erklärte Bundesgeschäftsführer Holger Hofmann.

Die Eltern müssten penibel darauf achten, dass es zur Einhaltung der Abstandsregeln komme. Was die Gefahr von Infektionen über Oberflächen von Spielgeräten angehe, sollte in enger Abstimmung mit dem Robert Koch-Institut vorgegangen werden, empfahl das Kinderhilfswerk.