Berlin (epd). Der Deutsche Musikrat hat sich in der Debatte um Lockerungen der Corona-Beschränkungen für ein geregeltes Hochfahren des Musiklebens ausgesprochen. Überall dort, wo Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden können, sollte das Musikleben bald wieder ermöglicht werden, erklärte der Präsident des Dachverbandes, Martin Maria Krüger, am Freitag in Berlin. Das betreffe Konzerte ebenso wie Proben von Chören und Ensembles sowie den Unterrichtsbetrieb in Musikschulen und Musikhochschulen.
"Auch wenn wir uns für eine Weile an neue Konzert-Etikette gewöhnen werden müssen: Ein Konzert mit verringerter Zuschauerzahl, mit Mundschutz und Abstandspflicht ist in jedem Fall besser als keins", sagte Krüger. Das analoge Erleben könne durch die derzeitigen digitalen Musikangebote nicht ersetzt werden.
Zudem würden die Existenznöte der Hunderttausenden freiberuflichen Musikschaffenden immer gravierender. Deren Einnahmen seien durch die Corona-Krise von heute auf morgen weggebrochen. "98 Prozent der konzertierenden und unterrichtenden Musikerinnen und Musiker sind laut unserer Umfrage davon betroffen", sagte Krüger.
