Giffey will mit Ländern über Ausweitung der Kinderbetreuung reden

Giffey will mit Ländern über Ausweitung der Kinderbetreuung reden

Berlin (epd). Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) will an diesem Freitag in einer Telefonkonferenz mit den Familienministern der Bundesländer besprechen, in welchen Schritten mehr Kinder in die Betreuung aufgenommen werden können. Sie begrüße den Bund-Länder-Beschluss, die Notfallbetreuung in den Kitas "auf weitere Berufs- und Bedarfsgruppen auszuweiten", erklärte Giffey am Donnerstag in Berlin.

Laut den Bund-Länder-Beschlüssen zur Lockerung der Corona-Einschränkungen sollen die Kinderbetreuungseinrichtungen weiter geschlossen bleiben, die Notfallbetreuung aber ausgeweitet werden können. Giffey erklärte, sie wolle mit den Ländern besprechen, welche Gruppen von Kindern zuerst aufgenommen werden sollten. Ihr Ziel seien konkrete Pläne, wie es für Familien mit kleinen Kindern weitergehe. Deren Interessen dürften bei der Bekämpfung des Coronavirus nicht vernachlässigt werden, erklärte die Ministerin.

Die Diakonie Deutschland unterstützte Giffeys Vorstoß. Viele Familien kämen durch die Schul- und Kitaschließungen an ihre psychische und physische Belastungsgrenze, erklärte Vorstandsmitglied Maria Loheide. Für den notwendigen Infektionsschutz in den Einrichtungen müsse aber gesorgt sein.

Giffey hatte bereits vor den Bund-Länder-Beschlüssen zur Lockerung der Corona-Einschränkungen gefordert, rund eine Million Kinderbetreuungsplätze - und damit etwa ein Drittel aller Plätze - bald wieder anzubieten. Dies sei möglich bei gleichzeitiger Einhaltung der Infektionsschutzregeln. Neben den Kindern mit Eltern in sogenannten systemrelevanten Berufen, für die die Notbetreuung geschaffen wurde, müssten Vorschulkinder und Kinder berufstätiger Alleinerziehender bevorzugt wieder betreut werden. Auch für Kinder aus schwierigen familiären Verhältnissen sei der Besuch einer Kindertagesstätte wichtig, hatte Giffey erklärt.