Afrika: Medikamentenfälscher versprechen Heilung von Corona

Afrika: Medikamentenfälscher versprechen Heilung von Corona

Tübingen (epd). Wegen gefälschter Corona-Medikamente im Kongo und in Kamerun schlägt das Deutsche Institut für Ärztliche Mission (Difäm) Alarm. "Nur um Profit zu machen, riskieren die Fälscher Menschenleben", teilte Difäm-Direktorin Gisela Schneider am Mittwoch in Tübingen mit. Seit März seien in den beiden Ländern fünf Präparate aufgetaucht, die angeblich Corona heilen. Bei Laboranalysen sei aber festgestellt worden, dass sie kaum oder gar keine Wirkstoffe enthalten. Die Medikamentenfälschungen würden zu hohen Preisen verkauft. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sei informiert.

Konkret behaupten die Kriminellen, dass sie ein Chloroquinpräparat verkauften. Chloroquin ist den Angaben zufolge ein in Afrika sehr bekanntes Mittel, das über viele Jahre zur Malaria-Behandlung eingesetzt wurde. Hintergrund seien Medienberichte, in denen über eine mögliche Wirksamkeit von Chloroquin bei Covid-19 spekuliert worden sei.

Difäm-Partner entdeckten die Fälschungen durch Rechtschreibfehler auf den Etiketten der Packungen. Analysen bewiesen dann, dass die sogenannten Medikamente wirkungslos waren, wie es weiter hieß. Gemeinsam mit der WHO und deren Mitgliedsstaaten werde versucht, die Präparate vom Markt zu nehmen.