Regierungschefs fordern Solidarität mit Afrika in der Corona-Krise

Regierungschefs fordern Solidarität mit Afrika in der Corona-Krise

Berlin, New York (epd). In einem gemeinsamen Appell haben 18 afrikanische und europäische Staats- und Regierungschefs zu Einigkeit und Solidarität angesichts der Corona-Krise aufgerufen. "Dieses Virus kennt keine Grenzen", heißt es in dem auch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) unterzeichneten Appell, der in der "Financial Times" (Mittwoch) veröffentlicht wurde. Die Staats- und Regierungschefs plädieren für ein sofortiges Schuldenmoratorium für afrikanische Länder, bis die Pandemie überwunden ist. Sie rufen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf, zusammen mit der Weltbank und anderen Institutionen einen globalen Corona-Aktionsplan zu erstellen.

Notwendig sei auch ein Programm zur Stimulierung der Wirtschaft im Umfang von 100 Milliarden US-Dollar für Afrika, damit die Regierungen mehr Spielraum für Gesundheitsausgaben bekommen. "Tatsächlich kann nur ein globaler Sieg, der Afrika voll einschließt, diese Pandemie beenden", erklären die Staats- und Regierungschefs, darunter auch der äthiopische Ministerpräsident Abiy Ahmed, der ruandische Präsident Paul Kagame, der italienische Ministerpräsident Guiseppe Conti und der französische Präsident Emmanuel Macron sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

Der Ausbruch des Virus belaste global Gesundheitssysteme über ihre Grenzen hinaus und habe großen wirtschaftlichen, sozialen und humanitären Schaden angerichtet, heißt es weiter. Alle Regierungen werden zudem zu ambitionierten humanitären Hilfsprogrammen aufgerufen, um die Folgen von Ausgangssperren und anderen Corona-Auflagen abzumildern. Dies gelte auch für Flüchtlinge, Migranten und Vertriebene.

"Die Krise zeigt, wie sehr wir vernetzt sind", schreiben die Staats- und Regierungschefs. "Keine Region kann den Kampf gegen Covid-19 allein gewinnen. Wenn es nicht in Afrika besiegt ist, wird es zurückkehren, um uns alle zu verfolgen."