Ermittlungen nach erneuten Tumulten in Erstaufnahme

Ermittlungen nach erneuten Tumulten in Erstaufnahme

Halberstadt (epd). Nach gewaltsamen Auseinandersetzungen auf dem Gelände der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber (ZASt) in Halberstadt ermittelt die Polizei wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs. Vor Ort seien mehrere Schlag- und Hiebwaffen sichergestellt worden, teilte ein Polizeisprecher am Dienstag in Magdeburg mit. Die Polizei war in der Nacht zum Montag im Einsatz, weil eine Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen von Schwarzafrikanern und vorrangig Georgiern zu eskalieren drohte.

Die Einrichtung mit mehr als 800 Bewohnern steht bis zum 21. April aufgrund der Corona-Pandemie und positiven Testergebnissen einiger Bewohner unter Quarantäne. In den vergangenen Tagen war es bereits mehrfach zu Tumulten gekommen, unter anderem weil es unter den Bewohnern Unzufriedenheiten mit der Versorgung mit Lebensmitteln und der Kommunikation gab.

Bei den jüngsten Auseinandersetzungen wurden laut Polizei zwei Menschen leicht verletzt. Mit Steinen und waffenähnlichen Gegenständen seien mehrere Fensterscheiben und Türverglasungen eines Wohnblocks zerstört worden. An den Auseinandersetzungen sollen 150 Menschen beteiligt gewesen sein. Es sei "erheblicher Sachschaden" entstanden, sagte eine Sprecherin des Landesverwaltungsamtes am Dienstag in Halle. Die beteiligten Gruppen seien getrennt voneinander untergebracht. Zusätzlich seien nun noch Zäune aufgestellt worden.