Corona-Appell: Ältere sollen freiwillig länger zu Hause bleiben

Corona-Appell: Ältere sollen freiwillig länger zu Hause bleiben
28 Prominente verpflichten sich zu «Solidaritätsbeitrag»
Zu einem erhofften Ausstieg aus den Corona-Beschränkungen wollen ältere Prominente einen Beitrag leisten: Sie rufen ihre Generation auf, sich weiter freiwillig an Auflagen zu halten, während junge und gesunde Menschen ihr Leben normalisieren könnten.

Berlin (epd). Mehrere Prominente über 70 haben an die ältere Generation appelliert, auch nach einer Lockerung der Corona-Maßnahmen zu Hause zu bleiben. "Die Jungen, Gesunden und Immunisierten sollen zügig zu einem normalen und selbstbestimmten Leben zurückkehren dürfen", heißt es in einem gemeinsamen Aufruf von 28 Unternehmern, Managern, Sportlern, Journalisten, Gewerkschaftern, Kirchenvertretern und Politikern in der Zeitung "Bild am Sonntag". Sonst werde die Zukunft der nachfolgenden Generationen gefährdet.

Um den Prozess zu unterstützen, schlagen die Prominenten vor: "Alle Risikogruppen sollen sich dann weiterhin freiwillig an die jetzt geltenden Auflagen halten und sich so selbst schützen." Zu den Unterstützern des Aufrufs gehören der Zeitung zufolge aus der Wirtschaft BASF-Aufsichtsratschef Jürgen Hambrecht, SAP-Gründer Dietmar Hopp, Verleger Hubert Burda, Friede Springer (stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Axel Springer SE) und die Unternehmerin Doris Leibinger (Trumpf-Gruppe).

Ferner schlossen sich an: Der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelische Kirche in Deutschland, Altbischof Wolfgang Huber, Bergsteiger Reinhold Messner, Ex-Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) und die Journalisten Jürgen und Susanne Offenbach.

Die Unterstützer und Unterstützerinnen verpflichten sich freiwillig zum längeren Einhalten der Auflagen als "Solidaritätsbeitrag", wie es in dem Aufruf heißt. In der Krise habe die Gesellschaft bisher Solidarität mit den Schwachen und Alten gezeigt. "Jetzt ist es an uns, etwas von dieser Solidarität zurückzugeben: Wir schützen uns, damit alle eine Perspektive für die Zukunft haben!" Ein Kollaps des Wirtschafts- und Finanzsystems müsse verhindert werden.

Mit jedem Tag wirke sich die Krise bedrohlicher auf die Existenz von Millionen Menschen in Deutschland aus. Es gelte, die Schockstarre zu überwinden und die Funktionsfähigkeit der Volkswirtschaft wiederherzustellen, sobald es wissenschaftlich vertretbar sei. Die bisherigen Maßnahmen hätten Erfolg gezeitigt. Die Zahl der neu Infizierten steige langsamer.

epd et