Corona: Minister Müller ruft zu Spenden für Hilfsorganisationen auf

Corona: Minister Müller ruft zu Spenden für Hilfsorganisationen auf
Die Corona-Pandemie lässt Spenden an Hilfsorganisationen zurückgehen. Entwicklungsminister Müller ruft auf, in der Krise auch Solidarität mit den Ärmsten zu zeigen.

Berlin (epd). Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) ruft angesichts der Corona-Pandemie zu Spenden an deutsche Hilfsorganisationen auf. Sie leisteten "einen unverzichtbaren Beitrag, den Corona-Ausbruch in den Flüchtlingsregionen einzudämmen; sie sind häufig die einzige Zufluchtsstätte", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). Deshalb seien Unterstützung und Spenden jetzt so enorm wichtig.

In der Krise sollte man Solidarität mit den Ärmsten zeigen, betonte der Minister: "Die österliche Spendenaktion der kirchlichen Hilfswerke hilft, das Überleben von Millionen Flüchtlingen, besonders von Kindern, im Krisenbogen um Syrien zu sichern. Ich danke den vielen Deutschen, die sich trotz der schwierigen Situation bei uns zu Hause dafür engagieren." Ein Ministeriumssprecher sagte auf epd-Anfrage, der Minister höre derzeit "von vielen Seiten, dass die Kirchen in diesem Jahr einen Rückgang der Osterkollekte erwarten".

Die Präsidentin des evangelischen Hilfswerks "Brot für die Welt", Cornelia Füllkrug-Weitzel, sagte den Funke-Zeitungen: "Kollekten und Spenden sind die Basis der Arbeit von 'Brot für die Welt'." Ohne diese Mittel könne armen und schutzlosen Menschen nicht geholfen werden. "300 Millionen Kinder weltweit bekommen kein Schulessen mehr - oft die einzige Mahlzeit am Tag. Gemeinsam mit unseren Partnern helfen wir jetzt, Not zu lindern. Dafür brauchen wir Kollekten und Spenden", betonte Füllkrug-Weitzel.

Auch der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, rief zu Spenden für "Brot für die Welt" auf. "Die Corona-Krise verstärkt bestehende Spaltungen zwischen Arm und Reich, bei uns und in der Welt. Ein besonderes Zeichen wäre darum eine direkte Spende für 'Brot für die Welt'", sagte Lilie.

Auch das katholische Hilfswerk Misereor betonte, die Lage in vielen Ländern sei dramatisch. "In Syrien melden unsere Partner, dass sich Binnenvertriebene, die mögliche Symptome des Coronavirus aufweisen, nicht melden, weil sie Angst haben, noch mehr als ohnehin schon ausgegrenzt und von Leistungen ausgeschlossen zu werden", sagte der Misereor-Vorstandsvorsitzende Pirmin Spiegel.

Die Grünen dringen derweil auf eine deutliche Aufstockung der Entwicklungshilfe, wie "Der Spiegel" berichtet. In einem Positionspapier, das die Fraktionsvorsitzenden Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter sowie mehrere Fachpolitiker verfasst haben, fordern sie demnach die Koalition auf, "kurzfristig mindestens zwei Milliarden Euro zusätzlich für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe" bereitzustellen. Deutschland solle zudem seine Zahlungen an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) "substantiell aufstocken und verstetigen".

Nach dem Willen der Autoren sollten die Vereinten Nationen die Corona-Pandemie zudem als "Gefahr für die Menschheit und den Weltfrieden" benennen. Die UN solle eine Corona-Taskforce gründen sowie einen Corona-Hilfsfonds zur Unterstützung von Staaten mit schwachem Gesundheitssystem einrichten.

epd ug/mey fu