Luxemburg will Flüchtlingskinder nächste Woche kommen lassen

Luxemburg will Flüchtlingskinder nächste Woche kommen lassen
Asselborn drängt auch Deutschland
Für einige wenige Flüchtlinge auf den griechischen Inseln könnte es ein spätes Ostergeschenk werden: Luxemburg hat angekündigt, zwölf von ihnen nächste Woche aufzunehmen.

Brüssel, Luxemburg (epd). Luxemburg will einige Kinder aus den überfüllten Flüchtlingslagern in Griechenland in Kürze kommen lassen. Sein Land werde in der nächsten Woche "zwölf unbegleitete Minderjährige, die sich derzeit auf den griechischen Inseln Lesbos und Chios befinden, aufnehmen", erklärte Außenminister Jean Asselborn am Dienstag. Der Transfer werde von der Internationalen Organisation für Migration (IOM) organisiert.

Asselborn dankte den griechischen Verantwortlichen, dem IOM und dem Flüchtlingshilfswerk UNHCR. Sie hätten dazu beigetragen, "diese Geste der Solidarität mit Griechenland Wirklichkeit werden zu lassen und diesen jungen Menschen die Aussicht auf ein menschenwürdiges Leben in unserem Land bieten zu können".

Zuvor hatte der Außenminister die Bundesregierung dazu aufgerufen, sich an seinem Land ein Beispiel zu nehmen. "Wenn wir das als kleines Land schaffen, dann sollte es in Deutschland und Frankreich auch gelingen, unbegleitete Minderjährige aufzunehmen", sagte Asselborn dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Mittwoch).

Acht EU-Staaten, darunter Luxemburg und Deutschland, haben sich zur Aufnahme von zusammen 1.600 unbegleiteten Minderjährigen und anderen besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen von den griechischen Inseln bereiterklärt. Die Initiative geht auf die ersten Märzwochen zurück. Bislang war noch kein fester Termin für einen Transfer bekannt. In den Lagern auf den griechischen Inseln herrschen Berichten zufolge katastrophale Zustände. Angesichts der Corona-Krise gibt es erneut Rufe, sie komplett zu evakuieren.