Ethikrat begrüßt Ideen für Tracking-App gegen Corona

Ethikrat begrüßt Ideen für Tracking-App gegen Corona

Berlin (epd). Der Deutsche Ethikrat hat die Entwicklung einer App als Hilfe bei der Eindämmung der Corona-Pandemie begrüßt. Man sei derzeit gut beraten, "alles zu nutzen, was uns helfen kann", sagte der Jurist Steffen Augsberg am Dienstag in Berlin. Er warb für Innovationsoffenheit, wenngleich Prinzipien des Datenschutzes beachet werden müssten. Damit sei man "nicht auf dem Weg in den Überwachungsstaat", betonte das Ethikratsmitglied.

Der Ethikrat hatte 2017 eine umfangreiche Stellungnahme zu Nutzen und Risiken von Daten, wie sie etwa Fitnessarmbänder oder Smartphones aufzeichnen, für das Gesundheitswesen veröffentlicht. Grundsätzlich befürwortet das Gremium dabei das Teilen und Sammeln von Daten, wenn sie dem Gemeinwohl dienen.

Der Ethikratsvorsitzende Peter Dabrock sagte, in der Stellungnahme sei die "Datensouveränität" betont worden. Die Nutzung müsse also freiwillig sein. Bei dieser Voraussetzung sei mit der App alles denkbar, was im Rahmen des Infektionsschutzgesetzes möglich sei, sagte er. Das gelte auch für den ursprünglichen Gedanken für die App, dass sie beim Entdecken eines Kontakts zu einem Infizierten zur Quarantäne aufruft.